Albrecht von Haller
Definition
Biographie
Albrecht von Haller wurde am 16. Oktober 1708 in Bern geboren. Er studierte ab 1723 in Tübingen Medizin und wurde 1727 in Leiden (Niederlande) promoviert. Nach einem Studium der Mathematik und Botanik in Basel praktizierte er ab 1729 als Arzt in seinem Geburtsort Bern, bevor er sieben Jahre später an die frisch gegründete Georg-August-Universität Göttingen wechselte, um als Professor den Lehrstuhl für Anatomie, Botanik und Chirurgie zu bekleiden. Von Haller wurde zum Leibarzt König Georgs II. von Großbritannien ernannt und 1749 von Kaiser Franz I. geadelt.
Zeit seines Lebens verteidigte Haller die christliche Religion gegen andere Naturwissenschaftler und gründete in Göttingen sogar eine neue evangelisch-reformierte Gemeinde. Als Gründungsmitglied wurde er 1751 von der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen zum Präsidenten auf Lebenszeit ernannt. Nach seiner Rückkehr nach Bern 1753 übte er dort mehrere hohe Ämter aus und verstarb am 12. Dezember 1777 ebenda.
Medizinisches Wirken
Von Haller war ein bedeutender Anatom. In Göttingen präparierte er mehrere hundert Leichen und veröffentlichte zahlreiche, meistens lateinische Abhandlungen, u.a. über anatomische Entdeckungen, physiologische Experimente und pathologische Befunde. Insbesondere befasste er sich mit embryologischen und sinnesphysiologischen Fragestellungen sowie der Systematik und Bedeutung des Blutkreislaufs. Von Haller gilt dank seiner Untersuchungen zur Stimmbildung und zu den Mechanismen der Herzklappen- und Atemmechanik als Begründer der experimentellen Physiologie.
Er gründete in Göttingen 1736 den noch immer bestehenden botanischen Garten sowie 1738 zu Lehrzwecken ein anatomisches Theater. Zahlreiche anatomische Strukturen sind von bzw. nach ihm benannt, z.B. die Ansa Haller-Sappey, die Haller-Anastomose, der Zinn-Haller-Gefäßkranz, das Haller-Netz oder die Haller-Schicht (Lamina vasculosa der Choroidea).
Literatur
- Georg-August-Universität Göttingen, Albrecht von Haller, abgerufen am 13.10.2025
- Wikipedia, Albrecht von Haller, abgerufen am 13.10.2025