Akinetische Krise
Englisch: akinetic crisis
Definition
Die akinetische Krise ist eine seltene, aber lebensbedrohliche Komplikation im Rahmen der Parkinson-Krankheit.
Symptome
Die akinetische Krise ist durch eine plötzliche, akute Verschlechterung der motorischen Symptomatik der Parkinson-Krankheit gekennzeichnet (extremer Rigor), die bis zu einer vollständigen Bewegungsunfähigkeit (Akinesie) führen kann. Die betroffenen Patienten können nicht mehr Schlucken (Dysphagie) und Sprechen, eine Hyperthermie ist typisch.
Ätiologie
Der genaue Entstehungsmechanismus der akinetischen Krise ist bisher kaum verstanden. Sie tritt überwiegend in einem späten Stadium der Parkinson-Krankheit auf. Bekannte Auslöser sind Veränderung in der Medikation (z.B. plötzliches Absetzen), die Gabe von Neuroleptika, Dehydratation, Operationen und Infektionskrankheiten.
Therapie
Die akinetische Krise bedarf einer sofortigen intensivmedizinischen Versorgung. Häufig ist eine Beatmung bzw. Intubation nötig, da die Akinesie zu Atemstörungen führt.
Die medikamentöse Therapie sollte wie folgt erfolgen[1]:
- intravenöse Gabe von Amantadin: 1–2 × 200 mg (über je 3 Stunden), Maximaldosis: 3 × 200
- subkutane Injektion von Apomorphin: initiale Dosierung 1–2 mg/h mit einer Steigerung von 0,5–1 mg/h alle 12 Stunden, maximale Rate 10 mg/h
- Sicherstellung einer ausreichenden L-DOPA-Gabe (über Magensonde)
Außerdem sollte, wenn möglich, der ursächliche Auslöser behandelt werden (z.B. Rehydrierung).
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Differentialdiagnose
Quellen
- ↑ Leitlinie Parkinson-Syndrome - Diagnostik und Therapie Deutsche Gesellschaft für Neurologie, gültig bis September 2017