Adipositas-assoziierte Glomerulopathie
Synonym: Adipositas-assoziierte Nephropathie
Englisch: obesity-related glomerulopathy, ORG
Definition
Die Adipositas-assoziierte Glomerulopathie ist eine chronische Nierenerkrankung, die bei Adipositas auftreten und zu einer sekundären, fokal-segmentalen Glomerulosklerose (FSGS) führen kann.
Pathophysiologie
Die Entstehung der Adipositas-assoziierten Glomerulopathie ist bisher (2024) noch nicht komplett verstanden. Zum einen wird vermutet, dass das peri- und intrarenale Fettgewebe zu einer erhöhten Nierenkompression sowie einer Aktivierung des Sympathikus führt. Hierdurch werden eine verstärkte Rückresorption von Natrium sowie eine Hyperfiltration ausgelöst.[1] Darüber hinaus kommt es zu einer RAAS-Aktivierung, zur chronischen Inflammation sowie zu Lipidablagerungen.[2]
Klinik
Klinische Folgen der Adipositas-assoziierten Glomerulopathie sind initial eine Hyperfiltration und Albuminurie, im späteren Verlauf eine progrediente Niereninsuffizienz.
Pathologische Charakteristika der Erkrankung sind eine Glomerulomegalie, eine interstitielle Fibrose und Verlust der Podozyten.[3]
Therapie
Die Basistherapie der Adipositas-assoziierten Glomerulopathie besteht in der Gabe von RAAS-Hemmern. Ebenso können GLP1-Analoga und SGLT2-Hemmer zum Einsatz kommen. Durch eine Gewichtsreduktion und die konsequente Behandlung von Begleiterkrankungen wie arterielle Hypertonie und Diabetes mellitus kann die Nierenfunktion verbessert werden.[2]
Quellen
- ↑ Österreichische Ärztezeitung; Adipositas und Niere: Adipositas schädigt direkt und indirekt; 10.09.2021
- ↑ 2,0 2,1 Geiger H; Adipositas-assoziierte Nephropathie; Goethe Universität Frankfurt/ Main Medizinische Klinik III/ Nephrologie / Vortrag vom 11.03.2021
- ↑ Martínez-Montoro JI et al; Obesity-related glomerulopathy: Current approaches and future perspectives. Obes Rev. 2022 Jul;23(7):e13450.
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