Sterben
Synonyme: ableben, verscheiden
Englisch: to die
Definition
Mit dem Wort Sterben bezeichnet man den Übergang eines Lebewesens vom Leben in den Tod. Der Prozess des Sterbens ist durch eine fortschreitende Reduktion der Vitalfunktionen (z.B. Herzschlag, Atmung) bis zu ihrem vollständigen Erliegen gekennzeichnet.
Hintergrund
Aus wissenschaftlicher Sicht beschäftigt sich die Sterbeforschung (Thanatologie) mit dem Phänomen des Sterbens. Aktive oder passive Maßnahmen zur Erleichterung oder Verkürzung des Sterbens bezeichnet man als Sterbehilfe, die physische und psychische Unterstützung von Sterbenden als Sterbebegleitung.
Phasen des Sterbens
Agonie
Die Agonie ist durch das allmähliche Nachlassen der Stoffwechselprozesse gekennzeichnet und führt zu einem langsamen Verlöschen der Lebensprozesse. Sie ist am Schwinden des Bewusstseins, oft auch an einer röchelnden Atmung und einem schwächer werdenden, unregelmäßigen Puls erkennbar. Außerdem geht die Agonie mit einer Erschlaffung der Muskulatur und dem Erlöschen der Nervenreflexe einher. Die unkoordinierten Bewegungen und Lautäußerungen, welche aufgrund des Ausfalls zentraler Steuerungsmechanismen entstehen, werden oft fälschlich als Todeskampf gedeutet.
Individualtod
Die nächste Phase ist der Individualtod, der sich entweder als klinischer oder als Hirntod manifestiert. Dabei tritt bei fehlgeschlagenen Reanimationsmaßnahmen etwa 10 Minuten nach dem klinischen Tod der Hirntod ein - erst dann ist der Mensch irreversibel tot.
Intermediäres Leben
Im als intermediäres Leben bezeichneten Zustand leben die Organe und Gewebe entsprechend ihres Sauerstoffbedarfs eine kurze Zeit weiter.
Biologischer Tod
Am Schluss des Sterbens steht der biologische Tod, der auch Organ- oder Zelltod genannt wird und nach dem Absterben der letzten Zelle eintritt.
Psychologische Aspekte
Neben den obengenannten biologischen Phasen des Sterbens werden in der Psychologie die Sterbephasen nach Kübler-Ross beschrieben, die das Verhalten eines Patienten bei einem bald bevorstehenden Tod beschreiben.