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ALA-Dehydratasemangel-Porphyrie

(Weitergeleitet von ALA-Defizienz-Porphyrie)

Synonyme: Doss-Porphyrie, ALA-Defizienz-Porphyrie, ALAD-Porphyrie, Porphyrie durch ALAD-Mangel, Porphyrie durch δ-Aminolävulinsäure-Dehydratase-Mangel, ALA-Dehydratase-Defizienz-Porphyrie
Englisch: porphyria due to ALA dehydratase deficiency, porphyria of Doss

1. Definition

Die ALA-Dehydratasemangel-Porphyrie, kurz ALAD-Porphyrie, ist eine sehr seltene Form der akuten hepatischen Porphyrie. Die Erkrankung nimmt einen chronischen Verlauf, der von akuten Anfällen unterbrochen wird.

2. Epidemiologie

Die ALAD-Porphyrie gehört zu den seltenen Erkrankungen. Weltweit sind bislang (2023) nur wenige Fälle in der Literatur beschrieben. Bei diesen Fällen handelte es sich ausschließlich um männliche Patienten, bei denen sich die Erkrankung meist bis zur Adoleszenz manifestiert.

3. Ätiologie

Bei der ALAD-Porphyrie liegt ein autosomal-rezessiv vererbter Defekt der δ-ALA-Dehydratase (ALAD) vor. Dieses Enzym steht am Anfang der Hämsynthese und katalysiert den Syntheseschritt von zwei δ-Aminolävulinsäure-Molekülen (5-ALA) zu Porphobilinogen. Bei homozygotem Genotyp besteht meist eine Restaktivität der ALAD von weniger als 10%.

Hämsynthese mit assoziierten Porphyrien

4. Pathophysiologie

Durch den ALAD-Defekt akkumuliert 5-ALA in den Erythrozyten und Hepatozyten und entfaltet eine toxische Wirkung.

5. Symptome

Das klinische Bild kann je nach Restaktivität sehr unterschiedlich sein.

Mögliche Symptome sind abdominelle Schmerzen sowie eine periphere Neuropathie und neuropsychiatrische Symptome (z.B. Desorientierung, Angst, Unruhe, Halluzinationen). Auch eine Wachstumsstörung ist möglich.

6. Diagnose

Die Patienten weisen neben den typischen Symptomen in akuten Phasen pink- oder rotgefärbten Urin auf. Labormedizinisch sind erhöhte 5-ALA-Level im Blut und Urin nachweisbar. Die abschließende Diagnose basiert auf der Identifikation der auslösenden Genmutation mittels molekulargenetischer Untersuchung. Es sind verschiedene Mutationen im ALAD-Gen beschrieben. Betroffene erben dann verschiedene Mutationen von jedem Elternteil (Compound-Heterozygotie).

7. Therapie

Derzeit (2023) existiert keine kausale Therapie der ALAD-Porphyrie, die Behandlung erfolgt rein symptomatisch. Bei akuten schweren Schüben wird Hämin eingesetzt, um die Hämsynthese temporär zu hemmen.

8. Quellen

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21.03.2024, 08:48
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