ADAR
Synonym: Adenosindesaminase für RNA
Definition
ADAR ist ein Enzym aus der Gruppe Desaminasen, das dem RNA-Editing dient, indem die Base Adenin desaminiert wird. Daraus resultiert ein verändertes Basenpaarungsverhalten der editierten RNA.
Hintergrund
Die ADAR katalysiert eine Desaminierung von Adenin zu Inosin, welches bevorzugt mit Cytosin anstatt Thymin eine Basenpaarung eingeht. Das Substrat der ADAR ist dsRNA, welche an die dsRNA-Bindedomäne der ADAR andockt. Zudem besitzt sdie ADAR eine katalytische Domäne, welche die Desaminierung vornimmt.
Die ADAR nimmt sowohl ein spezifisches als auch unspezifisches Editing vor.
Spezifisches Editing
prä-mRNAs bilden kurze Sekundärstrukturen, die von der ADAR als Editingstelle erkannt werden und erlauben somit ein präzises Editing. Das spezifische Editing kommt gehäuft in neuronalem Gewebe vor und wird beispielsweise vor der Exprimierung der mRNA von Glutamatrezeptoren und Serotoninrezeptoren angewendet.
Dieser Vorgang dient der Vielfalt sehr spezifischer Permeabilitäten sowie Leitfähigkeiten von Rezeptoren im ZNS.
Unspezifisches Editing
Das unspezifische Editing findet in den repetitiven, inversen Alu-Elementen statt, die längere Sekundärstrukturen bilden, als die Erkennungssequenzen beim spezifischen Editing. In diesen langen, doppelsträngigen Sequenzen wird etwa jedes zweite Adenosin desaminiert. Dieser Vorgang dient der Unterscheidung von endogener und exogener bzw. viraler RNA.
Literatur
- Nordheim, Knippers: Molekulare Genetik, 10. Auflage, Thieme Verlag
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