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Psoriasis vulgaris

von lateinisch: vulgaris - gewöhnlich, häufig
Synonym: Plaque-Psoriasis, stationäre Psoriasis
Englisch: plaque psoriasis, psoriasis vulgaris

1. Definition

Die Psoriasis vulgaris oder Plaque-Psoriasis ist die häufigste klinische Form der Schuppenflechte (Psoriasis). Sie ist eine chronische Hauterkrankung, die sich durch rötliche, erhabene und scharf begrenzte Plaques mit grob-silbriger Schuppung (erythematosquamöse Plaques) auf der Haut bemerkbar macht.

2. Epidemiologie

Die Prävalenz der Psoriasis in den USA und Europa liegt bei etwa 2 %. Die Psoriasis vulgaris ist dabei die häufigste Form. Hellhäutige Menschen sind häufiger betroffen.

3. Einteilung

3.1. ...nach Krankheitsbeginn

Man unterscheidet zwei Formen der Psoriasis vulgaris.

3.1.1. Typ-I-Psoriasis

Die Psoriasis vulgaris Typ I liegt in etwa 60 bis 70 % der Fälle vor und manifestiert sich vor dem vierzigsten Lebensjahr. Es findet sich eine familiäre Häufung. In etwa 95 % der Fälle liegen Histokompatibilitätsantigene HLA-Cw 6 und HLA-Dr 7, sowie HLA-B 17 und HLA-B 57 vor, die auf dem kurzen Arm von Chromosom 6 lokalisiert sind. Der Verlauf ist meist schwer.

3.1.2. Typ-II-Psoriasis

Die Typ-II-Psoriasis repräsentiert die Spätmanifestation, die in etwa 30 bis 40 % der Fälle auftritt – häufig erst nach dem vierzigsten Lebensjahr. Sie verläuft meist milder als der Typ I. Eine familiäre Häufung und eine Kopplung an bestimmte Histokompatibilitätsantigene liegen hier nicht vor.

3.2. ...nach klinischer Ausprägung

Die wichtigsten klinischen Ausprägungsformen der Psoriasis sind:

3.3. ...nach Morphologie

Bei der Psoriasis vulgaris können die Krankheitsherde unterschiedliche Formen annehmen. Dazu gehören:

Die Unterscheidung der morphologischen Varianten hat in der klinischen Praxis kaum Relevanz, da sich daraus keine therapeutische Konsequenzen ableiten.

4. Symptome

Die typischen und namensgebenden Hautveränderungen der Plaque-Psoriasis sind die erythrosquamösen Plaques. Sie sind als leicht über das Hautniveau der Umgebung erhabene, gerötete und mit groben silbrig-weißen Schuppen bedeckte Hautareale erkennbar. Häufig sind sie an den Streckseiten der Extremitäten (Knie, Ellenbogen, Schienbein) sowie an der Kopfhaut, im Bereich der Rima ani, retroaurikulär, umbilikal und lumbosakral lokalisiert. Die meisten Patienten beklagen Juckreiz im Bereich der Hautveränderungen. Mechanische Reize auf der Haut (z.B. Kratzen) können die Entstehung von neuen Plaques triggern (Köbner-Phänomen).

Die Psoriasis ist mit weiteren Erkrankungen wie u.a. Adipositas, Depression, Morbus Crohn, Uveitis sowie dem metabolischen Syndrom assoziiert.

Prädilektionsstellen der Psoriasis vulgaris

5. Diagnostik

5.1. Klinische Untersuchung

Die Diagnosestellung der Psoriasis vulgaris erfolgt üblicherweise anhand des klinischen Bildes.

Es werden drei Phänomene bei Ablösung einer Psoriasisschuppe beschrieben:

5.2. Histopathologie

Zusätzlich kann eine Probenentnahme mit histopathologischer Untersuchung zur definitiven Diagnosestellung bzw. zum Ausschluss von Differentialdiagnosen notwendig sein.

Das histologische Bild der Psoriasis zeichnet sich typischerweise durch eine Hyperparakeratose, Akanthose, einen Verlust des Stratum granulosum, Munro-Mikroabszesse (subkorneal eingewanderte neutrophile Granulozyten) sowie kolbenförmig aufgetriebene Papillarkörper aus.

5.3. Schweregrad

Es gibt unterschiedliche Scoringsysteme zur Schweregradeinteilung der Psoriasis:

  • PASI (Psoriasis Area and Severity Index)
  • BSA (Body Surface Area)
  • PGA (Physician's Global Assessment)
  • DLQI (Dermatology Life Quality Index)

6. Therapie

Je nach Schweregrad werden verschiedene Therapieansätze zur Verbesserung der Symptome und Lebensqualität angewendet. Als Basistherapie können keratolytisch wirksame Substanzen (Harnstoff und Salicylsäure) zur topischen Applikation eingesetzt werden.

Weiterhin kommen folgende topische Wirkstoffe in Frage:

Zusätzlich kann eine Phototherapie (Schmalspektrum-UVB- oder PUVA-Therapie) erwogen werden.

Bei mittelschwerer und schwerer Psoriasis (PASI > 0 und DLQI >10) und/oder Psoriasisarthritis wird eine systemische Therapie empfohlen. Folgende Medikamente werden hierfür verwendet:[1]

7. Leitlinie

8. Literatur

9. Quellen

  1. Sbidian E et al. Systemic pharmacological treatments for chronic plaque psoriasis: a network meta-analysis, Cochrane Database Syst Rev. 2017 Dec 22;12:CD011535, abgerufen am 20.01.2020

Pia Nordmann
Peer reviewed am 21.06.2023 von Pia Nordmann
Fachgebiete: Dermatologie

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