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Intraalveoläres Lungenödem

Synonym: alveoläres Lungenödem
Englisch: intra-alveolar pulmonary edema

1. Definition

Das intraalveoläre Lungenödem ist eine Flüssigkeitsansammlung (Ödem) innerhalb der Lungenalveolen.

2. Ätiologie

Das intraalveoläre Lungenödem ist das Endstadium des progredient verlaufenden interstitiellen Lungenödems. Die Dauer bis zur Ausprägung hängt von der jeweiligen Ätiologie ab (siehe Artikel Lungenödem).

Ein rasch progredienter Verlauf zeigt sich meist im Falle des akuten kardialen Lungenödems, das als Folge einer Linksherzinsuffizienz mit Rückwärtsversagen beim Myokardinfarkt auftreten kann.

3. Pathophysiologie

Pathophysiologische Ursache des intraalveolären Lungenödem ist die Steigerung des interstitiellen Flüssigkeitsdruckes. Das zunächst im Interstitium angestaute eiweißarme Transsudat tritt in den Alveolarraum über. Durch Vermischung von Transsudat und Luft kommt es zur intraalveolären Schaumbildung, welche die Diffusion drastisch verschlechtert. Es resultiert eine respiratorische Insuffizienz mit arterieller Hypoxie.

4. Klinik

Symptomatisch besteht eine schwere Dyspnoe oder Orthopnoe mit weißlich schaumigem Auswurf. Zudem sind deutlich - ggf. auch ohne Auskultation - feuchte grobblasige Rasselgeräusche (Brodeln) feststellbar. Aufgrund der ungenügenden O2-Sättigung besteht eine Tachykardie, die je nach Dauer des Zustandes von Zyanosezeichen begleitet sein kann.

5. Diagnostik

Die Diagnostik des intraalveolären Lungenödems umfasst:

Bei Verdacht auf eine kardiale Genese sind als weitere diagnostische Maßnahmen EKG und Echokardiographie indiziert.

6. Therapie

Das intraalveoläre Lungenödem stellt einen lebensgefährlichen Zustand dar, der eine sofortige intensivmedizinische Intervention und Überwachung erfordert. Prästationär sollte eine Oberkörperhochlagerung und O2-Gabe erfolgen.

Innerhalb der krankenhäuslichen Versorgung ist je nach Zustand des Patienten und Sauerstoffsättigung eine Beatmung mit positivem endexpiratorischem Druck indiziert. Diese kann mittels CPAP oder unter Intubation mittels PEEP-Beatmung erreicht werden. Beim kardialen Lungenödem kann durch eine PEEP-Beatmung in Folge intrathorakaler Drucksteigerung die Vorlast des linken Herzens gesenkt werden. Über eine Verminderung der linksventrikulären Wandspannung verringert sich über den Frank-Starling-Mechanismus somit das Herzzeitvolumen.

Zur Ausschwemmung des Ödems ist die intravenöse Gabe von Schleifendiuretika (z.B. Furosemid) indiziert. Diese sollte unter Bilanzierung bei liegendem Blasenkatheter oder ZVD-Kontrolle nach Anlage eines ZVKs erfolgen. Zur Vitalzeichenkontrolle empfiehlt sich ein intensivmedizinisches Monitoring.

Das weitere therapeutische Vorgehen ist ursachenabhängig.

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Dominic Prinz
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