Verschlusshydrozephalus
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von lateinisch: occludere - verschließen
Englisch: hydrocephalus occlusus
1. Definition
Ein Hydrozephalus occlusus entsteht durch eine mechanische Abflussbehinderung im Bereich der ableitenden Liquorwege. Gründe dafür können u.a. Thromben, raumfordernde Tumoren oder eine angeborene Engstelle der Liquorwege sein.
2. Symptome
Bei chronischen Formen (sog. Ventilhydrozephalus) führt die resultierende Druckerhöhung rasch zu einer dauerhaften Schädigung der Sehnerven bis hin zur Erblindung. Typische Symptome sind zudem akute oder periodisch wiederkehrende starke Kopfschmerzen und Übelkeit bis zum Erbrechen. Bei akuten Formen kann diese Erkrankung bei Nichtbehandlung durch Verdrängung von gesundem Hirngewebe zum Tode führen. Deshalb zählt der akute Verschlußhydrozephalus zu den neurochirurgischen Notfällen, die normalerweise einer sofortigen operativen Therapie bedürfen.
3. Diagnostik
Neben bildgebenden Verfahren wie Computertomographie und Kernspintomographie stützt sich die Diagnostik auf Liquordruckmessungen und standardisierten Testpunktionen mit Drainage von 30-40 ml Nervenwasser. Dabei wird ein Zusammenhang zwischen Bildbefund und klinischen Symptomen hergestellt.
4. Therapie
Als Standardtherapie wird nach wie vor eine Ableitung des Hirnwassers als Ziel gesetzt, um schnellstmöglich eine intrakranielle Druckminderung zu erreichen. Dies kann über eine Shunt - Operation geschehen. Eine medikamentöse Therapie, z.B. mit osmotischen Diuretika (Mannitol, Harnsäure, Sorbitol), Schleifendiuretika (Furosemid) oder einem Carboanhydrasehemmer (Acetazolamid) ist nur noch sehr selten angezeigt und sollte dann nur über einen kurzen Zeitraum angesetzt werden.