Sporenbildner: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 29: | Zeile 29: | ||
[[Kategorie:Mikrobiologie]] | [[Kategorie:Mikrobiologie]] | ||
[[Kategorie:Infektiologie]] | [[Kategorie:Infektiologie]] | ||
[[Kategorie:Pilze]] | |||
[[Kategorie:Bakterien]] |
Version vom 11. September 2024, 09:19 Uhr
Synonym: Sporenbildende Organismen
Englisch: spore formers, spore-forming organisms
Definition
Sporenbildner sind Mikroorganismen, die in der Lage sind, in ihrem Zellinneren Überdauerungsformen (Endosporen) zu bilden, um in extremen Umweltbedingungen überleben zu können. Die Sporenbildung ist eine komplexe Anpassungsstrategie, die es den Organismen ermöglicht, ihre genetische Ausstattung und Fortpflanzungsfähigkeit auch unter widrigen Bedingungen wie Nährstoffmangel, hohen Temperaturen, UV-Strahlung, Austrocknung und chemischen Belastungen zu konservieren.
Hintergrund
Die Sporenbildung, auch Sporulation genannt, ist ein Prozess, bei dem sich ein Teil einer Zelle in eine Spore umwandelt. Diese Spore ist eine widerstandsfähige, ruhende Form des Organismus. Sporen zeichnen sich durch ihre extrem widerstandsfähige Zellwand aus, die sie vor äußeren Einflüssen schützt. Sobald die Bedingungen wieder günstig sind, kann die Spore keimen und sich zu einer aktiven, wachsenden Zelle entwickeln.
Arten
Zu den medizinisch relevanten Organismen, die Sporen bilden können, gehören Bakterien, Pilze und Protozoen.Bei bakteriellen Sporenbildnern handelt es sich um grampositive Bakterien. Die beiden wichtigsten Gattungen sind Bacillus und Clostridium.
Pilze bilden Sporen sowohl zur Fortpflanzung, als auch zum Überleben unter ungünstigen Bedingungen. Wichtige Gattungen sind Schimmelpilze wie die Gattung Aspergillus und Hefepilze wie die Gattung Saccharomyces.
Medizinsche Bedeutung
Viele sporenbildende Bakterien produzieren Toxine, die für den Menschen gefährlich sind. Zum Beispiel verursacht das Botulinumtoxin des Bakteriums Clostridium botulinum den lebensbedrohlichen Botulismus, während das von Clostridium tetani produzierte Tetanustoxin schwere Muskelkrämpfe und Lähmungen hervorrufen kann.
Clostridium difficile ist eine häufige Ursache für Krankenhausinfektionen, insbesondere nach der Einnahme von Antibiotika, die das Gleichgewicht der Darmflora stören. Die Sporen dieses Bakteriums können in der Krankenhausumgebung lange überleben und Infektionen verursachen.
Auch bei der Impfstoffentwicklung spielen Sporenbildner eine Rolle. Der Milzbrandimpfstoff basiert beispielsweise auf abgetöteten Sporen von Bacillus anthracis.