Cromoglicinsäure: Unterschied zwischen den Versionen
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==Wirkmechanismus== | |||
Cromoglicinsäure reichert sich in den Zellmembranen der Mastzellen an und interferiert mit der Ausschüttung von Histamin und Leukotrienen. Die Substanz stabilisiert vermutlich über eine Blockade von [[Chloridkanal|Chloridkanälen]] die Membran von [[Mastzelle]]n und vermindert so die Freisetzung der [[Entzündungsmediator]]en. Darüber hinaus soll sie den [[Calcium|Calciumeinstrom]] in die Mastzellen hemmen. | |||
==Pharmakokinetik== | |||
Phamakologisch kommt meist das Dinatriumsalz der Cromoglicinsäure (Natriumcromoglicat) zum Einsatz, da es besser löslich ist. | |||
Die Applikation von Cromoglicinsäure erfolgt üblicherweise [[topisch]]. Nach [[Applikation]] wird der Wirkstoff nur langsam vom [[Gewebe]] aufgenommen und muss bis zur vollen Wirksamkeit mehrmals angewendet werden, um den gewünschten Effekt zu erreichen. Ein Übertritt in den systemischen Kreislauf ist kaum gegeben. Enteral wird Cromoglicinsäure nur in geringem Umfang resorbiert. | |||
Die [[Halbwertszeit]] von Cromoglicinsäure liegt zwischen 60 und 90 Minuten. | |||
==Indikationen== | |||
Cromoglicinsäure dient zur [[Prophylaxe]] von Anfällen im Rahmen eines allergischen [[Asthma bronchiale]]. Es wird dazu durch [[Inhalation]] eingenommen. | |||
Weiterhin wird Cromoglicinsäure in Form von Augentropfen zur Behandlung allergischer Reaktionen der [[Konjunktiva]] und zur Linderung der Beschwerden bei [[allergische Rhinitis|allergischer Rhinitis]] eingesetzt. | |||
Außerdem gibt es apothekenpflichtige Pulver und Kapseln zur Behandlung von Lebensmittelallergien, bei denen eine Vermeidung des [[Allergen]]s nicht möglich ist, und zur Behandlung von [[Mastzellaktivierungssyndrom]]en. Aufgrund der kurzen Halbwertszeit muss die [[Medikation]] in diesem Fall alle 6 Stunden eingenommen werden. | |||
Der Wirkstoff ist in Form von [[Monopräparat]]en oder in [[Wirkstoffkombination]]en erhältlich. | |||
==Nebenwirkungen== | ==Nebenwirkungen== | ||
sind lokale Reizerscheinungen wie Husten, [[Heiserkeit]] | Die [[Nebenwirkung]]en sind applikationsbedingt. Typisch sind lokale Reizerscheinungen wie [[Husten]], [[Heiserkeit]], selten [[Bronchospasmus|Bronchospasmen]] oder [[Myalgie]]n. Systemische Nebenwirkungen sind äußerst selten und unbeständig. | ||
* '''''Anmerkung''':Cromoglicinsäure eignet sich lediglich zur Prophylaxe allergischer Reaktionen. | |||
[[Fachgebiet:Arzneimittel]] | |||
[[Fachgebiet:Immunologie]] | |||
[[Tag:Antiallergikum]] | |||
[[Tag:Mastzellstabilisator]] |
Aktuelle Version vom 8. April 2025, 21:13 Uhr
Synonym: Cromoglykat
Englisch: cromoglicate
Definition
Cromoglicinsäure ist ein antiallergischer Arzneistoff, der die Freisetzung von Histamin und Leukotrienen aus Mastzellen hemmt. In diesem Zusammenhang wird Cromoglicinsäure auch als Mastzellstabilisator bezeichnet.
Wirkmechanismus
Cromoglicinsäure reichert sich in den Zellmembranen der Mastzellen an und interferiert mit der Ausschüttung von Histamin und Leukotrienen. Die Substanz stabilisiert vermutlich über eine Blockade von Chloridkanälen die Membran von Mastzellen und vermindert so die Freisetzung der Entzündungsmediatoren. Darüber hinaus soll sie den Calciumeinstrom in die Mastzellen hemmen.
Pharmakokinetik
Phamakologisch kommt meist das Dinatriumsalz der Cromoglicinsäure (Natriumcromoglicat) zum Einsatz, da es besser löslich ist.
Die Applikation von Cromoglicinsäure erfolgt üblicherweise topisch. Nach Applikation wird der Wirkstoff nur langsam vom Gewebe aufgenommen und muss bis zur vollen Wirksamkeit mehrmals angewendet werden, um den gewünschten Effekt zu erreichen. Ein Übertritt in den systemischen Kreislauf ist kaum gegeben. Enteral wird Cromoglicinsäure nur in geringem Umfang resorbiert.
Die Halbwertszeit von Cromoglicinsäure liegt zwischen 60 und 90 Minuten.
Indikationen
Cromoglicinsäure dient zur Prophylaxe von Anfällen im Rahmen eines allergischen Asthma bronchiale. Es wird dazu durch Inhalation eingenommen.
Weiterhin wird Cromoglicinsäure in Form von Augentropfen zur Behandlung allergischer Reaktionen der Konjunktiva und zur Linderung der Beschwerden bei allergischer Rhinitis eingesetzt.
Außerdem gibt es apothekenpflichtige Pulver und Kapseln zur Behandlung von Lebensmittelallergien, bei denen eine Vermeidung des Allergens nicht möglich ist, und zur Behandlung von Mastzellaktivierungssyndromen. Aufgrund der kurzen Halbwertszeit muss die Medikation in diesem Fall alle 6 Stunden eingenommen werden.
Der Wirkstoff ist in Form von Monopräparaten oder in Wirkstoffkombinationen erhältlich.
Nebenwirkungen
Die Nebenwirkungen sind applikationsbedingt. Typisch sind lokale Reizerscheinungen wie Husten, Heiserkeit, selten Bronchospasmen oder Myalgien. Systemische Nebenwirkungen sind äußerst selten und unbeständig.
- Anmerkung:Cromoglicinsäure eignet sich lediglich zur Prophylaxe allergischer Reaktionen.