Zementembolie
Synonym: Palacos-Embolie
Englisch: Palacos Reaction, bone cement implantation syndrome (BCIS)
Definition
Eine Zementembolie ist eine Sonderform der Lungenembolie, die durch Embolisation von Knochenzement in den Lungenarterien entsteht.
Ätiologie
Zementembolien können nach orthopädischen Eingriffen mit Knochenzement (z.B. Palacos®), insbesondere nach Kyphoplastien, auftreten. Sie sind in der Regel Teil einer systemischen Reaktion, bei der auch immunologische Prozesse sowie das kombinierte Auftreten mit Fettembolien pathophysiologisch eine Rolle spielen.
siehe auch: Zementreaktion
Klinik
Die möglichen Symptome entsprechen denen einer Lungenembolie aus anderer Ursache. Mögliche Folgen sind:
- Arterielle Hypotonie
- Dyspnoe
- Hypoxie bzw. Zyanose
- Pulmonale Hypertonie bis hin zur Rechtsherzdekompensation
- Tachykardie, Arrhythmien bis hin zum plötzlichen Herzstillstand
Diagnostik
Zementembolien können bereits im Röntgen-Thorax auffallen. Im CT-Thorax mit CT-Angiographie kann der Embolus genauer dargestellt werden.
Quellen
- Gaik et al. Knochenzementreaktion –Pathophysiologie,Diagnostik und Behandlungsoptionen Anästh Intensivmed, 2019