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Wirkungsfluktuation

1. Definition

Als Wirkungsfluktuation bezeichnet man Schwankungen in der Wirkung einer Medikation, die zu einem wechselnden Ansprechen der Symptomatik führt. Wirkungsfluktuationen treten häufig im Krankheitsverlauf eines Parkinson-Syndroms auf.

2. Ursache

Für Wirkungsfluktuationen sind mehrere Faktoren verantwortlich. Das therapeutische Fenster, in der die Parkinson-Medikation optimal wirkt und in dem weder eine Über- noch Unterbeweglichkeit auftritt, wird im Krankheitsverlauf zunehmend enger. Dies liegt unter anderem daran, dass die Anzahl der dopaminergen Neuronen mit dem weiteren Fortschreiten der Erkrankung immer weiter abnimmt. So wird es zunehmend schwieriger, die richtige Dosis der dopaminergen Medikation zur richtigen Zeit zu verabreichen. Sind die eingenommenen Medikamente zu hoch dosiert, kommt es zu Überbeweglichkeit, sind die Medikamente zu schwach dosiert, tritt bereits vor Einnahme der nächsten Dosis wieder eine Unterbeweglichkeit auf.

Darüber hinaus geht man davon aus, dass die Patienten im Verlauf eine Toleranzentwicklung für L-Dopa entwickeln. Zudem leiden Parkinson-Patienten häufig unter einer diskontinuierlichen Magenentleerung und gestörten Magen-Darm-Peristaltik, sodass die Resorption der Medikation zeitlich unzuverlässig ist.

3. Symptomatik

Man unterscheidet motorische und nicht-motorische Wirkungsfluktationen. Motorische Wirkungsfluktationen umfassen:[1]

  • Nachlassen der Wirkung nach Medikamenteneinnahme ("end-of-dose" oder "wearing-off")
  • Plötzlich wechselndes Ansprechen auf die Medikation (On-Off-Phänomene)
  • Überschießende Bewegungen beim Anfluten der Medikation oder Über- bzw. Unterschreiten einer Schwellendosis ("peak-dose" bzw. "biphasische" Dyskinesien)
  • Verzögerte oder fehlende Wirkung der Medikation ("delayed-on" bzw. "no-on").

Zu den nicht-motorischen Wirkungsfluktuationen zählen u.a. verlangsamtes Denken, depressive Stimmungsschwankungen, Angst, Müdigkeit, Schmerz oder Antriebsminderung.

4. Quellen

  1. Buhmann C. Wirkungsfluktuationen bei Morbus Parkinson, Neurologie & Psychiatrie, 2011

5. Literatur

Fachgebiete: Neurologie

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11.10.2024, 14:33
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