Williams-Klop-Anastomose
Synonym: Anastomose von Williams und Klop
Definition
Als Williams-Klop-Anastomose bezeichnet man retroperitoneal bzw. in der Mesenterialwurzel lokalisierte, kurzstreckige direkte Gefäßverbindungen (Anastomosen) zwischen der Arteria mesenterica superior (oder einem ihrer Seitenäste) und der Arteria mesenterica inferior oder Arteria colica sinistra.[1]
Embryologie
Das Kolon entwickelt sich embryologisch sowohl aus dem Mittel- als auch dem Hinterdarm. Ehemalige Mitteldarmabschnitte (Duodenum - Colon transversum) werden daher durch die Arteria mesenterica superior, ehemalige Hinterdarmabschnitte (Colon transversum - Rektum) durch die Arteria mesenterica inferior versorgt. Die "Wasserscheide" der beiden arteriellen Stromgebiete befindet sich im Bereich der aboralen 2/3 des Colon transversum bzw. der linken Kolonflexur.[2]
Weitere Anastomosen
- Eine weitere - regelmäßig vorhandene - Verbindung zwischen den Versorgungsgebieten der Arteria mesenterica superior und inferior (über die Arteria colica media zur Arteria colica sinistra) ist die Drummond-Anastomose, die eine darmnahe Arkade darstellt.
- Die Riolan-Anastomose ist eine inkonstant vorkommende Gefäßanastomose, welche die Arteria colica media (aus der Arteria mesenterica superior) mit der Arteria colica sinistra (aus der Arteria mesenterica inferior) verbindet.
Klinik
Über o.g. Anastomosen kann z.B. im Rahmen einer Kolonresektion (mit stammnahen Ligaturen) oder bei anderweitigen Verschlüssen eines der beiden Mesenterialgefäße eine Kollateralversorgung des Kolons gewährleisten.
um diese Funktion zu nutzen.