Wartenberg-Syndrom
nach Robert Wartenberg (1886-1956), deutscher Neurologe
Synonym: Cheiralgia paraesthetica
Englisch: Wartenberg’s syndrome, cheiralgia paresthetica
Definition
Unter dem Wartenberg-Syndrom versteht man eine Läsion des sensiblen Ramus superficialis des Nervus radialis.
Ätiopathogenese
Die isolierte Schädigung des Ramus superficialis des Nervus radialis kann z.B. durch eine Schlag- oder Schnittverletzung dorsal und an der radialen Seite des distalen Unterarms hervorgerufen werden. Die Läsion kann aber auch durch Handschellen, enge Schmuckarmbänder oder enge Uhren hervorgerufen werden.
Weiterhin können intravenöse Injektionen sowie Shunt-Operationen zwischen der Vena cephalica (antebrachii) und der Arteria radialis zu einer Läsion des Ramus superficialis führen.
Klinik
Das Wartenberg-Syndrom imponiert durch eine Hypästhesie, Hypalgesie und Dysästhesie auf der radialen Seite des Handgelenks, über den Handwurzelknochen und insbesondere im Bereich des Spatium interosseum I. Weiterhin können Druckschmerzen am Rand des Musculus brachioradialis am Übergang vom mittleren zum distalen Drittel des Unterarms auftreten. Häufig verursacht das Wartenberg-Syndrom jedoch keine nennenswerten subjektiven Beschwerden.
Diagnostik
Anamnese und Klinik führen zur Diagnose des Wartenberg-Syndroms. Das Hoffmann-Tinel-Zeichen ist im Bereich der Nervenkompression positiv. Selten ist eine Elektroneurographie (ENG) notwendig.
Differenzialdiagnose
- Tendovaginitis stenosans de Quervain: Druckschmerzen weiter distal, palpable Krepitation, positiver Finkelstein-Test
Therapie
Wenn die Beschwerden des Patienten nur gering ausgeprägt sind, erfolgt keine Therapie. Bei ausgeprägten Beschwerden kommt eine Ruhigstellung in Unterarmgipsschiene infrage. Weiterhin können NSAR verabreicht und Glukokortikoide lokal injiziert werden. In seltenen Fällen ist eine Operation notwendig.
um diese Funktion zu nutzen.