Von-Hippel-Lindau-Tumorsuppressor
Synonyme: Protein G7, pVHL
Definition
Der Von-Hippel-Lindau-Tumorsuppressor, kurz pVHL, ist Bestandteil eines Proteinkomplexes, der als Ubiquitinligase eine wichtige Rolle bei der Regulation des Hypoxie-induzierten Faktors (HIF) spielt. Mutationen im Von-Hippel-Lindau-Tumorsuppressor führen zur Entstehung des Von-Hippel-Lindau-Czermak-Syndroms.
Genetik
Der Von-Hippel-Lindau-Tumorsuppressor wird vom Gen VHL auf Chromosom 3 kodiert und besteht aus 213 Aminosäuren.
Funktion
Der Von-Hippel-Lindau-Tumorsuppressor beeinflusst als Teil eines Enzymkomplexes die Synthese von Erythropoetin (EPO) in Fibroblasten der Niere. Dies geschieht über eine Regulierung des Abbaus des Hypoxie-induzierten Faktors (HIF).
- Bei ausreichender Sauerstoffverfügbarkeit (Normoxie) wird die ⍺-Untereinheit des HIF an zwei Prolylresten hydroxyliert. Dadurch kann der Von-Hippel-Lindau-Tumorsuppressor HIF-⍺ erkennen. HIF wird anschließend durch die Ubiquitinligase des Enzymkomplexes ubiquitiniert und dadurch für den Abbau im Proteasom markiert.
- Bei Hypoxie bleibt die Hydroxylierung aus, sodass der Von-Hippel-Lindau-Tumorsuppressor HIF-⍺ nicht erkennen kann. HIF wird dadurch nicht abgebaut, wandert in den Zellkern und stimuliert dort die EPO-Synthese.
Klinik
Durch Mutationen des VHL-Gens kann es zur Ausbildung des neurokutanen Von-Hippel-Lindau-Czermak-Syndroms kommen. Das Syndrom ist geprägt durch das Auftreten von Angiomen in der Retina oder im ZNS. Auch andere Organe können beteiligt sein.
Literatur
- Haase, The VHL Tumor Suppressor: Master Regulator of HIF, Curr Pharm Des, 2013
- UniProt – P40337 - VHL_HUMAN, abgerufen am 06.09.2023
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