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Virtuelle Endoskopie

Englisch: virtual endoscopy

1. Definition

Die virtuelle Endoskopie ist ein radiologisches Untersuchungsverfahren mit dessen Hilfe die Simulation reeller Endoskopieaufnahmen möglich ist.

2. Durchführung

Die virtuelle Endoskopie beruht auf der computergestützten Umrechnung zweidimensionaler Schnittbilder eines Magnetresonanz- oder Computertomographen in dreidimensionale Endoskopiebilder. Hiermit sind räumliche Darstellungen der Lumina von

möglich.

Nach Datenakquisition erfolgt ein 3D-Rekonstruktionsverfahren (z.B. mittels Oberflächen- oder Volumenrekonstruktion) und anschließend die Auswertung durch einen entsprechenden Facharzt.

Der Vorteil beruht dabei auf der Nicht-Invasivität des Verfahrens. Bei Darstellung des Kolons ist jedoch analog zur herkömmlichen Koloskopie

  • die vorherige Darmreinigung und
  • die unter der Untersuchung erfolgende Aufblähung der Darmschlingen mittels Gasinsufflation über ein zu Beginn der Untersuchung eingeführtes Darmrohr

notwendig.

3. Indikation

Die Indikation zur virtuellen Endoskopie entspricht weitgehend derer der optischen Verfahren:

Die virtuelle Koloskopie ist die derzeit (2021) am weitesten verbreitete virtuelle Endoskopietechnik. Sie wird zunehmend für den Ausschluss von Kolonerkrankungen bei unvollständiger Koloskopie eingesetzt.

4. Vor- und Nachteile

Der geringen Invasivität und Schmerzfreiheit des Verfahrens steht die z.T. eingeschränkte diagnostische Aussagekraft gegenüber. Darüber hinaus ergibt sich eine erhöhte Strahlenbelastung bei CT-gestützten Verfahren. Ein häufiges Problem der virtuellen Koloskopie ist die Unterscheidung zwischen Polypen und aufgelagerten Stuhlresten. Flüssigkeitsansammlungen im Gastrointestinaltrakt können die Schleimhautoberfläche maskieren. Bei der virtuellen Bronchoskopie können Atmung und Gefäßpulsationen zu Artefakten führen. Irritationen und entzündliche Veränderungen der Schleimhäute können mit Hilfe der virtuellen Endoskopie nicht erkannt werden. Auch kleinere Schleimhauterosionen oder Polypen (< 5 mm) werden teilweise nicht oder nur unzureichend dargestellt.

Im Falle eines positiven Tumorbefundes ist häufig trotzdem eine endoskopische Nachuntersuchung notwendig, um therapeutische Interventionen (Polypektomie) oder Biopsien zur histopathologischen Dignitätsbestimmung durchzuführen.

5. Kostenübernahme

Die Kosten des Verfahrens belaufen sich je nach Anbieter, Art und Umfang der Untersuchung auf 500- 1.000€. Eine Kostenübernahme durch private Krankenversicherungen ist möglich. Gesetzliche Krankenversicherungen bieten diese Leistung nur unter bestimmten Voraussetzungen an.

6. Weblink

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21.03.2024, 08:52
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