Vesiko-amniotischer Shunt
Synonym: Vesico-amnialer Shunt
Englisch: vesico-amniotic shunt
Definition
Ein vesiko-amniotischer Shunt ist eine künstlich geschaffene intrauterine Verbindung (Shunt) zwischen der fetalen Harnblase und der Amnionhöhle. Sie dient der permanenten Ableitung des Urins bei einer Obstruktion der unteren Harnwege (LUTO).
Indikation
Vesiko-amniotische Shunts werden bei Urethraatresie und Megazystis eingesetzt, um den Urin zu drainieren und damit die Entwicklung eines Megaureters und einer Hydronephrose zu verhindern.
Vorgehen
Zur Ableitung der Flüssigkeit wird ein kleiner Doppel-J-Katheter unter Ultraschallkontrolle und Lokalanästhesie mit dem distalen Ende in der fetalen Blase und dem proximalen Ende in der Amnionhöhle platziert. Bei einem ausgeprägten Fruchtwassermangel (Oligohydramnion) wird eine vorherige Fruchtwasserauffüllung (Amnioninfusion) empfohlen.
Komplikationen
- Fehlerhafte Platzierung, Dislokation oder Migration des Katheters
- Obstruktion des Shuntsystems
- Überdrainage oder Unterdrainage
- Infektionen (z.B. Chorioamnionitis)
- Urinaszites des Feten
- Blasenfisteln
- Anmionhüllenruptur
Literatur
- Hofmann R., Endoskopische Urologie: Atlas und Lehrbuch, 2010, Deutschland, Springer Berlin Heidelberg
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