Urethraatresie
von altgriechisch: οὐρήθρα ("ourḗthra") - Harngang; ἀ- ("a-") - nicht, ohne; τρῆσις ("tresis") - Perforation, Öffnung
Synonym: Harnröhrenatresie
Englisch: urethral atresia
Definition
Als Urethraatresie bezeichnet man den angeborenen, vollständigen Verschluss der Harnröhre (Urethra).
Hintergrund
Die Harnröhrenatresie ist selten und kann mit anderen Fehlbildungen, wie dem Prune-Belly-Syndrom assoziiert sein. Bereits pränatal kommt es zu einer Dilatation der proximalen Harnwege mit beidseitiger Hydronephrose und stark vergrößerter Harnblase (Megazystis). Außerdem besteht ein Oligohydramnion.
Differentialdiagnose
Auch die hintere Harnröhrenklappe kann zu einer Erweiterung der Harnblase und des oberen Harntraktes führen.
Prognose
Eine vollständige Obstruktion ist nicht mit dem Leben vereinbar. Das Ungeborene kann nur überleben, wenn eine andere Verbindung zwischen Harnblase und Fruchtblase besteht.
Therapie
Therapeutisch kann die Anlage eines vesiko-amniotischen Shunts in Betracht gezogen werden.
Quelle
- Morris R. K. et al., Vesicoamniotic shunting for fetal lower urinary tract obstruction: an overview, Archives of disease in childhood, Fetal and neonatal edition, 92(3), F166–F168, 2007
- radiopaedia.org - Urethral atresia, abgerufen am 09.04.2023
- orpha.net - Prune-Belly-Syndrom, abgerufen am 09.04.2023