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Englisch: vegan
Als Veganismus bezeichnet man eine Lebens- oder Ernährungsweise, die jegliche tierische Inhaltsstoffe bzw. den Einsatz von tierischen Stoffen im Produktions- und Herstellungsprozess vermeidet. Dies betrifft auch den Einsatz der Tiere selbst. Der Veganismus ist die stärkste Form des Vegetarismus. Das zugehörige Adjektiv ist vegan.
Nicht vegan sind Produkte wie Leder Wolle, Seide, Tierborsten oder Perlen zudem Färbestoffe tierischer Herkunft, Honig, Gelatine und Produkte, die unter Verwendung solcher Hilfsmittel hergestellt wurden (z.B. mit Eiklar oder Gelatine geklärte Fruchtsäfte oder Weine).
Das Wort "vegan" setzt sich aus den ersten und letzten Buchstaben des englischen Wortes "vegetarian" zusammen. Donald Watson, Gründer der englischen "Vegan Society", und seine Verlobte Dorothy Morgan erfanden 1944 dieses Wort. [1] [2]
Motivation für die vegane Lebensweise sind in westlichen Industrieländern meist ethische Gründe (das Recht des Tieres auf Freiheit und Unversehrtheit), gefolgt von gesundheitlichen und anderen Aspekten. [3]
In der Medizin kommen Tiere sowie Inhalts- bzw. Hilfsstoffe tierischen Ursprungs in vielfältiger Weise zum Einsatz. Hierzu zählen Tierversuche, tierische Wirk- und Inhaltsstoffe (z.B. Heparine aus der Darmschleimhaut von Schweinen, gelatinehaltigen Kapseln, milchzuckerhaltige Tabletten, Lanolin), Sehnenersatz-Implantate tierischen Ursprungs, etc.
Will ein vegan lebender Patient auf eine ideale gesundheitliche Versorgung nicht verzichten, stößt er aktuell im medizinischen Bereich an die Grenze der Umsetzbarkeit seiner veganen Lebensweise. Geringe Transparenz der eingesetzten Hilfsstoffe bei der Arzneimittelproduktion sowie seltene Kennzeichnung veganer Medikamente erschweren die gezielte Nachfrage nach veganen Alternativen wie z.B. Kapseln aus Zellulose.
Eine vollwertige, gut geplante vegane Ernährung ist für alle Phasen des Lebenszyklus einschließlich Schwangerschaft, Stillzeit, Kindheit und Adoleszenz geeignet, sofern die kritischen Nährstoffe Vitamin B12, Kalzium und ggf. Vitamin D (je nach Sonnenexposition) supplementiert werden. [4]
Aus präventiver Sicht kann eine optimal zusammengestellte vegane bzw. vorwiegend pflanzliche Ernährungsweise gesundheitsförderlich sein, da sie das Risiko für Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Diabetes mellitus, Arteriosklerose, Hypertonie, Gicht und diverse Krebsarten senken soll. [5]
Fachgebiete: Alternativmedizin, Ernährungsmedizin, Psychologie
Diese Seite wurde zuletzt am 31. Dezember 2017 um 11:40 Uhr bearbeitet.
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