Uroflowmetrie
Synonym: Harnflussmessung
Englisch: uroflowmetry
Definition
Die Uroflowmetrie ist ein diagnostisches Verfahren aus der Urologie zur Feststellung von Blasenentleerungsstörungen. Als wichtigsten Parameter erfasst sie die Harnmenge pro Zeiteinheit (s) während einer Miktion.
Die Uroflowmetrie gehört zu den urodynamischen Untersuchungsverfahren.
Methodik
Für die Durchführung der Uroflowmetrie muss die Blase des Patienten gut gefüllt und ein ausreichender Harndrang vorhanden sein. Der Harnstrahl wird in den Trichter des Untersuchungsgeräts entleert, welches über eine Sensoreneinheit erfasst, wie viel Urin pro Zeiteinheit ausgeschieden wird. Erfasst bzw. berechnet werden u.a. folgende Werte:
- Harnflussrate (Q) [ml/s]
- Harnflusszeit (t) [s]
- Maximaler Harnfluss (Qmax) [ml/s]
- Mittlerer Harnfluss (Qave) [ml/s]
- Miktionsvolumen (V) [ml]
- Miktionsdauer (Blasenentleerungszeit) [s]
- Harnzeitvolumen oder Urinzeitvolumen [ml/min] oder [ml/d]
Die Uroflowmetrie ist ab einem Miktionsvolumen von mindestens 150 ml aussagekräftig. Im Anschluss an die Untersuchung kann man mittels Sonografie den Restharn in der Blase bestimmen.
Referenzbereich
Der Referenzbereich für den maximalen Harnfluss des Erwachsenen liegt zwischen 15 und 50 ml/s. Ein maximaler Harnfluss von weniger als 10 ml/s weist auf ein Hindernis oder eine Obstruktion der Harnröhre hin. Werte zwischen 10-15 ml/s stellen einen Graubereich dar, der weiter abgeklärt werden muss.
Indikationen
Die Uroflowmetrie dient u.a. zur Abklärung folgender Symptome
- abgeschwächte Miktion
- verlängerte Miktion
- intermittierende Miktion
- Störungen des Miktionsbeginns
- Pollakisurie
- Nykturie
- Rezidivierende Harnwegsinfekte
- Imperativer Harndrang