(Weitergeleitet von Tranquillanzien)
von lateinisch: tranquillus - ruhig
Synonym: Tranquillanzien
Tranquilizer sind eine Gruppe von Arzneistoffen, die bei Einnahme eine Beruhigung und neurovegetative Entkopplung bewirken.
Die am häufigsten als Tranquilizer verwendeten Substanzen stammen aus der Gruppe der Benzodiazepine. Daneben kommen Neuroleptika in niedrigen Dosierungen, vorwiegend zentral wirksame Antihistaminika und Phytopharmaka (z.B. Extrakte aus Baldrian) zum Einsatz.
Die Benzodiazepine als Hauptvertreter haben vielfältige Wirkungen, die unterschiedlich zum Effekt als Tranquilizer beitragen.
Tranquilizer haben weit gefächerte Indikationen, darunter:
Eine vegetative Dämpfung kann auch bei Notfallsituationen erwünscht sein, sodass die Gabe von Benzodiazepinen beispielsweise in der Akuttherapie der Lungenembolie oder des Herzinfarktes eine Rolle spielen.
Bei Einsatz von Tranquilizern sind folgende mögliche Nebenwirkungen zu beachten:
Beim Einsatz von Tranquilizern sollte darauf geachtet werden, dass keine gleichzeitige Gabe von zentral wirkenden Analgetika (z.B. Tramadol, Morphium) und Alkohol bzw. keine gleichzeitige Gabe ähnlich wirkender Medikamente (Benzodiazepine + Antihistaminika + Neuroleptika) erfolgt.
Dadurch könnte die Wirkung der einzelnen Substanzen um ein Vielfaches potenziert werden, sodass unabsehbare Regulationsstörungen von Kreislauf und Atmung entstehen können.
Benzodiazepine sind nach regelmäßiger Einnahme für einen bestimmten Zeitraum immer ausschleichend abzusetzen.
Sonst kommt es zu Rebound-Effekten (Angstzustände, Unruhe, Schlafstörungen).
Tags: Benzodiazepin
Fachgebiete: Anästhesiologie, Arzneimittel, Psychiatrie
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