Tiefenschmerz
Definition
Der Tiefenschmerz ist ein schlecht diskriminierbarer Schmerz, der vom Patienten in der Tiefe eines Körperabschnitts lokalisiert wird. Er ist der protopathischen Sensibilität zuzuordnen und häufig chronisch.
Hintergrund
Der Tiefenschmerz besitzt im Vergleich zum Oberflächenschmerz eine geringe räumliche Auflösung und erscheint somit subjektiv diffus. Er wird über langsam leitende C-Fasern übertragen.
Die schlechte Diskriminierbarkeit entsteht durch die Konvergenz der nozizeptiven Afferenzen auf mehrere nozizeptive Rückenmarkneuronen. Außerdem können sowohl somatische als auch viszerale Nozizeptoren auf ein gemeinsames Rückenmarkneuron konvergieren.
Dadurch kommt es bspw. bei einem Herzinfarkt zu einer Ausstrahlung des Ischämieschmerzes in sogenannte Head-Zonen.
Einteilung
Der Tiefenschmerz lässt sich in einen somatischen und einen viszeralen Tiefenschmerz unterteilen.
- Der somatische Tiefenschmerz entsteht im Bereich des Bewegungsapparates (Muskel, Sehnen, Bänder) sowie des Bindegewebes.
- Der viszerale Tiefenschmerz entsteht im Bereich innerer Organe und kann dumpf oder auch kolikartig auftreten.
Literatur
- Brandes, Physiologie des Menschen, 32. Auflage, 2020
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