Teratospermie
von altgriechisch: τέρας ("téras") - Ungeheuer
Synonym: Teratozoospermie
Englisch: teratospermia, teratozoospermia
Definition
Unter einer Teratospermie versteht man das erhöhte Auftreten morphologisch abnormaler Spermien im Ejakulat. Dabei können Anomalien im Kopfteil, Mittelstück und/oder Schwanz der Spermien vorliegen.
Hintergrund
Gemäß der Kriterien der WHO von 2010 liegt eine Teratospermie vor, wenn im Ejakulat weniger als 4 % Spermien mit normaler Form vorkommen.[1] Oft ist die Teratospermie mit weiteren Störungen wie Oligozoospermie und/oder Asthenozoospermie verbunden.
Eine Teratospermie kann auch mit einer hohen Rate an Chromosomenanomalien in den Spermien assoziiert sein.
Ätiologie
Es existieren erworbene Formen der Teratospermie. Möglich Auslöser sind hier:
- Infektionen (z.B. Orchitis)
- Chemotherapie
- Strahlentherapie
- Drogen-, Alkohol- oder Nikotinabusus
Eine Teratozoospermie kann aber auch genetisch bedingt sein. Dies gilt insbesondere für bestimmte Formen der Teratospermie wie die Makrozoospermie oder Globozoospermie. Einige beschriebene Mutationen, die für eine Teratospermie verantwortlich sind, umfassen die Gene AURKC, SUN5, PMFBP1, TSAG10, DNAH6, BRDT und CEP112.
Klinische Relevanz
Eine Teratospermie gilt als Ursache einer männlichen Sub- oder Infertilität. Bei Kinderwunsch kann daher je nach Schweregrad eine IVF/ICSI-Therapie indiziert sein. Dabei werden möglichst normalgeformte Spermien für eine ICSI selektiert. Mittels einer intrazytoplasmatischen morphologisch-selektierten Spermieninjektion (IMSI) kann das Aussortieren morphologisch ungeeigneter Spermien verbessert werden.
Quellen
- ↑ WHO laboratory manual for the examination and processing of human semen, 5th ed. World Health Organization 2010
Literatur
- Bracke et al., A search for molecular mechanisms underlying male idiopathic infertility Reprod Biomed Online 2018
- Beurois et al., Genetics of teratozoospermia: Back to the head Best Pract Res Clin Endocrinol Metab 2020
- Perdrix et al., Motile sperm organelle morphology examination (MSOME) and sperm head vacuoles: state of the art in 2013 Hum Reprod Update. 2013
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