Suprapubischer Druck
Synonym: suprasymphysärer Druck
Englisch: suprapubic pressure
Definition
Der suprapubische Druck ist ein geburtshilfliches Manöver, das angewendet wird, um eine Schulterdystokie während der Geburt zu beheben. Dabei wird gezielt Druck auf den Bereich oberhalb der Symphyse ausgeübt.
Hintergrund
Suprapubischer Druck wird vor allem im Zusammenhang mit der Schulterdystokie eingesetzt, bei der die anteriore Schulter des Kindes im Becken der Mutter stecken bleibt, nachdem der Kopf bereits geboren wurde. In Kombination mit dem McRoberts-Manöver kann der suprapubische Druck helfen, die Schulter zu lösen und den Geburtsvorgang abzuschließen.
Durchführung
Während des Manövers wird Druck oberhalb der Symphyse nach unten und in Richtung der entgegengesetzten Schulter des Kindes ausgeübt. Es erfolgt ein rhythmischer Druck oder ein Rütteln, um die Schulter zu mobilisieren. Durch Druck von lateral kann eine Rotation ermöglicht werden.
Anmerkung: Wichtig ist, dass der Druck nicht auf den Uterusfundus ausgeübt wird, da dies das Risiko einer Uterusruptur erhöht.
Effektivität
Der suprapubische Druck wird häufig in Kombination mit anderen Maßnahmen, wie dem McRoberts-Manöver und/oder einer Episiotomie, durchgeführt. Die Erfolgsquote dieser drei kombinierten Maßnahmen liegt zwischen 54 % und 90 %, je nach individuellen Umständen der Geburt.
Risiken
Risiken dieser Technik sind minimal, jedoch besteht bei unsachgemäßer Anwendung die Gefahr von Verletzungen, wie Frakturen der kindlichen Schulter.
Quellen
- Schulterdystokie – MSD Manual, abgerufen am 27.09.2024
- Schulterdystokie – SpringerMedizin, abgerufen am 27.09.2024
- Komplikationen während der Geburt – Lecturio, abgerufen am 27.09.2024
Literatur
- Gnirs et al. Schulterdystokie.In: Die Geburtshilfe. Springer Reference Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg, 2015
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