Stechpalme
Synonyme: Europäische Stechpalme, Hülse
Englisch: holly
Definition
Die Stechpalme, botanisch als Ilex aquifolium bezeichnet, ist eine Giftpflanze aus der Familie der Stechpalmengewächse (Aquifoliaceae). Derselben Gattung angehörig ist der Mate-Strauch (Ilex paraguariensis).
Eigenschaften
Es handelt sich um einen immergrünen, kleinen Baum oder Strauch von bis zu 6 m Höhe. Die ledrigen, eiförmigen Blätter weisen an den Rändern charakteristische Dornen auf. Die Blüten sind klein, weiß und achselständig. Sie erscheinen zwischen Mai und Juni. Aus den Blüten gehen rote Früchte hervor, die im Winter reif sind. Der Stechapfel kommt in Westeuropa, im westlichen Mitteleuropa, Nordamerika und Japan vor und gedeiht im schattigen Unterholz der Wälder.
Pharmzeutische Droge
- Stechpalmenblätter, Folia Aquifolii: geruchlos, von widerlich herbem Geschmack.
Inhaltsstoffe
Blätter und vor allem die Früchte enthalten Rutin (Flavonoid), Ursolsäure (Triterpen), Gerbstoffe, Spuren von Theobromin, alpha- und beta-Amyrin (Triterpen) , Bauerenol und Uvaol.
Toxikologie
Unter anderem ist Ursolsäure maßgebend für das Vergiftungsbild. Mehr als zwei Beeren sollen bei Kindern Emesis (Erbrechen) auslösen. 20 bis 30 Beeren sollen für einen Erwachsenen potentiell tödlich sein. Symptome einer Intoxikation sind Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen, Fieber, Bradykardie, Gastroenteritis, Diarrhoe und Nierenschädigung.
Maßnahmen
Erbrechen auslösen, Flüssigkeitszufuhr. Klinisch Magenspülung und resorptionsvermindernde Maßnahmen (Aktivkohle, Natriumsulfat). Kontrolle der Vitalparameter, gegebenenfalls künstliche Beatmung sicherstellen. Bei Auftreten von Krämpfen können Benzodiazepine, gegen Übelkeit ein Antiemetikum verabreicht werden. Die Nierenfunktion sollte engmaschig kontrolliert werden.
Literatur
- Roth et al.: Giftpflanzen - Pflanzengifte, Nikol Verlag, Karlsruhe/ München, 2008.