Stearylalkohol
Synonyme: Octadecylalcohol, Stearinalkohol
Englisch: stearyl alcohol
Definition
Stearylalkohol ist ein Fettalkohol, der als pharmazeutischer Hilfsstoff verwendet wird. Er dient in halbfesten Zubereitungen (Salben, Cremes) als konsistenzgebende und strukturverstärkende Komponente. In Kombination mit Cetylalkohol bildet er den Hilfsstoff Cetylstearylalkohol.
Chemie
Stearylalkohol liegt bei Raumtemperatur als weißer, körniger Feststoff oder zusammenhängende Masse vor. Der Stoff ist löslich in vielen Lösemitteln, z.B. Ethanol, Aceton, Ether, Benzen und Chloroform, aber unlöslich in Wasser. Die Dichte liegt bei 0,81 bis 0,90 g/cm3, der Brechungsindex der geschmolzenen Substanz beträgt 1,4388 bei 60°C. Im festen Zustand zeigt Stearylalkohol polymorphe Eigenschaften, d.h. er bildet - vor allem nach dem Schmelzen und erneuten Erstarren - unterschiedlich stabile Kristalle und hat einen breiteren Schmelzpunkt von 57 bis 60°C.
Stearylalkohol als pharmazeutische Substanz ist ein Gemisch von Fettalkoholen mit unterschiedlich langen Kohlenstoffketten, wobei der Anteil an chemischem Stearylalkohol (C18) über 95% liegen muss.
Anwendung
Stearylalkohol wird in halbfesten Zubereitungen (Salben, Cremes) eingesetzt, wo er konsistenzgebende Eigenschaften zeigt und so die Stabilität des Arzneimittels verbessert. Darüber hinaus kann Stearylalkohol zur Herstellung eines retardierenden Filmüberzugs oder einer lipophilen Matrix dienen.
Stearylalkohol ist auch zur Anwendung in Kosmetika zugelassen.
Stearylalkohol kommt häufig als Bestandteil von Stoffgemischen vor, die andere wichtige pharmazeutische Eigenschaften haben. Typische Beispiele sind Cetylstearylalkohol und emulgierender Cetylstearylalkohol.
Toxizität
Stearylalkohol hat keine toxischen oder sensibilisierenden Eigenschaften. In Einzelfällen wurden schwache Hautreizungen beobachtet.
Quellen
- Peter C. Schmidt, Siegfried Lang (2013): Pharmazeutische Hilfsstoffe, Govi-Verlag, Eschborn
um diese Funktion zu nutzen.