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Sprunggelenksdistorsion

Synonyme: Sprunggelenkszerrung, Umknicktrauma, "Umknicken", "Verstauchen"(umgangssprachl.)
Englisch: sprained ankle

1. Definition

Eine Sprunggelenksdistorsion ist ein häufig auftretendes Trauma des Sprunggelenks, bei dem es zu einer Überdehnung oder Ruptur der inneren oder äußeren Seitenbänder kommt.

2. Hintergrund

Bei einer Sprunggelenksdistorsion ist meist das obere Sprunggelenk (OSG) betroffen. Dabei können - einzeln oder kombiniert - u.a. folgende Bandstrukturen traumatisiert sein:

Die häufigste Form der Sprunggelenksdistorsion ist das Supinationstrauma (Inversionstrauma). Knickt der Fuß in Pronationsstellung um, spricht man von einem Eversionstrauma.

3. Symptome

Leitsymptom einer Sprunggelenksdistorsion ist die Schwellung und Hämatombildung am Innen- und/oder Außenknöchel. Darüber hinaus kommt es zu Belastungsschmerzen und einer damit verbundenen Funktionseinschränkung des Gelenks. Das Gehen ist abhängig vom Schweregrad erschwert bis unmöglich. Zusätzlich können pochende Ruheschmerzen und Muskelkrämpfe auftreten.

4. Diagnostik

Eine Sprunggelenksdistorsion kann in den meisten Fällen schon anhand der Symptome und der klinischen Untersuchung diagnostiziert werden.

4.1. Klinische Untersuchung

4.2. Bildgebung

Eine Bildgebung (Röntgen des Sprunggelenks in 2 Ebenen, MRT) ist bei einer Sprunggelenksdistorsion häufig nicht notwendig. Die Indikation kann nach der Ottawa Ankle Rule überprüft werden:

5. Einteilung

  • Grad 1: Leichte Distorsion ohne nennenswerte Strukturschäden der Bänder. Minimale Schwellung und geringe Schmerzen. Ausheilung nach Stunden bis Tagen.
  • Grad 2: Mittelschwere Distorsion, bei der ein Band oder mehrere Bänder stark überdehnt wurden oder teilweise rupturiert sind. Deutlich geschwollene Knöchelregion, aber keine Gelenkinstabilität. Gehen erschwert und schmerzhaft. Ausheilung nach Tagen bis Wochen
  • Grad 3: Schwere Distorsion mit vollständiger Bandruptur. Gesamte Knöchelregion geschwollen. Sprunggelenk instabil und nicht belastbar. Ausheilung nach etwa 6 bis 8 Wochen.

6. Therapie

Die Therapie erfolgt in der Regel konservativ. Die Soforttherapie folgt der PECH- bzw. PRICE-Regel (Schonung, Entlastung, Kühlung, Kompression und Hochlagerung). In den ersten Tagen ist meist eine Gehstütze notwendig. Nach Abklingen der Akutphase wird für 4-6 Wochen eine Sprunggelenksorthese verordnet.

Bei Verletzung der Syndesmose oder knöcherner Beteiligung ist eine operative Revision notwendig.

7. Podcast

FlexTalk - Bänder im Balance-Akt: Das Sprunggelenk
FlexTalk - Bänder im Balance-Akt: Das Sprunggelenk

8. Bildquelle

  • Bildquelle Podcast: © Budgeron Bach / Pexels
Fachgebiete: Orthopädie

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14.08.2024, 10:26
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