Gelenkinstabilität
Synonym: Schlottergelenk
Definition
Als Gelenkinstabilität bezeichnet man eine reduzierte Fixierung der knöchernen Anteile eines Gelenks während der Bewegung. Sie führt zu einer abnormen Beweglichkeit (Hypermobilität).
- ICD10-Code: M25.2 - Schlottergelenk
Hintergrund
Die Gelenkführung wird passiv durch den Kapsel-Band-Apparat und aktiv durch die an der Gelenkbewegung beteiligte Muskulatur gewährleistet. Die konstitutionelle Schwäche oder Schädigung einer oder beider Komponenten können zu einer Gelenkinstabilität führen.
Ursachen
Mögliche Ursachen einer Gelenkinstabilität sind u.a.:
Angeborene Ursachen
- angeborene Schwäche des Kapsel-Band-Apparats (Hypermobilitätssyndrom)
- Kollagendefekte, z.B. Ehlers-Danlos-Syndrom oder Marfan-Syndrom
- andere genetische Defekte, z.B. Wrinkly-Skin-Syndrom
- Formanomalien der Gelenkflächen
Erworbene Ursachen
- Überdehnung des Kapsel-Band-Apparats, z.B. durch rezidivierende Gelenkergüsse
- Bandrupturen
- Frakturen
- Luxationen
- Paresen
- gestörte Innervation des Gelenks (neurogene Arthropathie)
Formen
Betrifft die Gelenkinstabilität vor allem eine Bewegungskomponente, kann man weiter differenzieren in:
Folgen
Eine Gelenkinstabilität erhöht die Belastung des Gelenkknorpels, was bei längerer Dauer eine Arthrose begünstigt. Ferner kann sie zu einer Subluxation oder Luxation des betroffenen Gelenks führen und begünstigt Distorsionen.
Therapie
Die Therapie einer Gelenkinstabilität ist abhängig von der auslösenden Ursache und von ihrem Umfang. Symptomatisch können Orthesen eingesetzt werden, die den Bewegungsumfang des betroffenen Gelenks eingrenzen.