Speicheldrüsenerkrankung (Hund)
Englisch: salivary gland disorder, salivary gland disease
Definition
Als Speicheldrüsenerkrankungen bezeichnet man alle krankhaften Veränderungen der Speicheldrüsen und ihrer Ausführungsgänge beim Hund.
Drüsen
Die Speicheldrüsen des Hundes werden in zwei große Gruppen unterteilt, wobei grundsätzlich jede einzelne Drüse erkranken kann:
- kleinen Speicheldrüsen (Glandulae salivariae minores)
- großen Speicheldrüsen (Glandulae salivariae majores)
Ätiopathogenese
Die Speicheldrüsen können unterschiedliche Pathologien aufweisen. Die Glandula parotis und in geringerem Umfang auch die Glandula mandibularis bzw. die Glandulae sublinguales sind am häufigsten betroffen.
Es gibt vier verschiedene Wege, auf denen Noxen in die Speicheldrüsen gelangen können und so zu krankhaften Prozessen führen:
- Mikroorganismen oder Futterbestandteile können über die Drüsenausführungsgänge in die Speicheldrüsen retrograd einwandern.
- Mikroorganismen können hämatogen die Speicheldrüsen erreichen.
- Krankhafte Prozesse können aus der unmittelbaren Nachbarschaft (z.B. Lymphknoten) auf die Speicheldrüsen übergreifen.
- Die Speicheldrüsen werden durch Traumata von außen geschädigt.
Erkrankungen
Die meisten krankhaften Prozesse der Speicheldrüsen lassen sich grob in vier Kategorien einteilen. Dabei führen die malignen Neubildungen die Liste an, gefolgt von Entzündungen der Speicheldrüsen, zystischen Veränderungen des Drüsengewebes und Speicheldrüseninfarkte. Beim Hund sind vor allem folgende Erkrankungen der Speicheldrüsen in der Literatur beschrieben:
- Entwicklungsstörungen
- Atrophie
- Ptyalismus (Hypersalivation)
- Sialolithiasis
- Sialadenitis
- Tumorähnliche Erkrankungen:
- Tumoren:
Literatur
- Hans G. Niemand (Begründer), Peter F. Suter, Barbara Kohn, Günter Schwarz (Herausgeber). Praktikum der Hundeklinik. 11., überarbeitete und erweiterte Auflage. Enke-Verlag, 2012.
Quelle
- Dr. rer. nat. Gunnar Erich Dembek Untersuchungen zur Pathomorphologie der Unterkieferdrüse (Glandula mandibularis) beim Hund Inaugural-Dissertation zur Erlangung der tiermedizinischen Doktorwürde der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München, München 2008.
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