Slocum-Test
Englisch: Slocum's test, sidelying test
Definition
Der Slocum-Test ist ein Funktionstest zur Beurteilung der Bandstrukturen des Kniegelenks. Er ist eine Abwandlung des Pivot-Shift-Tests und umfasst neben der Prüfung des vorderen Kreuzbandes eine Prüfung auf anterolaterale Rotationsinstabilität im Kniegelenk.
Durchführung
Der Slocum-Test wird in Seitenlage durchgeführt. Dabei liegt der Patient auf der nicht untersuchten Seite. Das Becken wird nach hinten gedreht, bis der Patient noch ungefähr 30° von der Rückenlage entfernt ist. Der Untersucher platziert seine Hände auf der lateralen Femurkondyle und dem Fibulaköpfchen. Das Knie wird zunächst gestreckt (vollständige Extension). Während der Untersucher das Knie beugt, übt er von oben Druck auf das Kniegelenk aus. So erzeugt er einen Valgusstress.
Beurteilung
Der Test wird im Seitenvergleich beurteilt, die Untersuchung sollte mit dem gesunden Knie begonnen werden. So können individuelle Unterschiede in der Beweglichkeit des Kniegelenks bei der Beurteilung berücksichtigt werden. Der Slocum-Test ist positiv, wenn es während der Untersuchung zu einer schmerzhaften Subluxation der Tibia gegenüber dem Femur kommt. Diese kann vom Untersucher gesehen und gespürt werden. Zwischen 25 und 40° Flexion kommt es zu einer spontanen Reposition. Ein positiver Slocum-Test spricht vor allem für eine Ruptur des vorderen Kreuzbandes. Die anterolaterale Rotationsinstabilität kann jedoch durch Schäden an den folgenden Strukturen verstärkt werden:
- posterolaterale Kapselanteile des Kniegelenks
- Tractus iliotibialis
- anterolaterales Ligament
Literatur
- Slocum et al. Clinical test for anterolateral rotary instability of the knee, Clinical Orthopaedics and Related Research (1976)
- Hughes et al. Diagnosis and treatment of rotatory knee instability, Journal of Experimental Orthopaedics (2019)
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