Siderosom
Synonym: Pappenheimer-Körperchen, Siderinpigment
Definition
Siderosomen sind intrazelluläre Einschlüsse in Erythrozyten, die Eisen enthalten, das nicht an Hämoglobin gebunden ist.
Zytologie
Siderosomen treten lichtmikroskopisch bei der May-Grünwald-Giemsa-Färbung (MGG) oder der Berliner-Blau-Reaktion in Form feinkörniger Granula in Erscheinung. Blutzellen mit diesen Inklusionen nennt man Siderozyten bzw. Sideroblasten. Ringsideroblasten besitzen mindestens 5 perinukleäre Siderosomen. Die besondere Anordnung resultiert aus einer Eisenspeicherung in den Mitochondrien.
Vorkommen
In Erythroblasten sind Siderosomen bis zu einem gewissen Grad physiologisch, sie können jedoch auch Ausdruck einer Eisenverwertungsstörung sein. Entsprechend kommen Siderosomen gehäuft bei sideroblastischen und hämolytischen Anämien (z.B. Sichelzellanämie) vor.
Erythrozyten enthalten normalerweise keine Siderosomen. Ihr Auftreten spricht - wie das von Howell-Jolly-Körperchen oder Cabot-Ringen - für eine funktionelle oder anatomische Asplenie. Als weitere Ursache kommen ebenfalls Eisenverwertungsstörungen in Frage.
Labormedizin
Siderosomen können bei elektrooptischen Zellcountern zu einer falschen Ausweisung der Thrombozytenzahl führen.