Berliner-Blau-Reaktion
Englisch: Prussian blue reaction
Definition
Die Berliner-Blau-Reaktion ist ein histochemisches Verfahren zum Nachweis von dreiwertigem Eisen im Gewebe (z.B. in Stauungslungen).
Methode
Der entparaffinierte Gewebeschnitt wird in eine Lösung aus Kaliumferrocyanid (1 bis 2 %) und Salzsäure (1 bis 2 %) im Verhältnis 1:2 getaucht. Das Eisen im Gewebe wird durch die Salzsäure ionisiert. Es hat nun eine hohe Affinität zum Ferrocyanid und verdrängt das Kalium. Es bildet sich Ferri-Ferrocyanid, ein schwer lösliches Salz mit charakteristischer, dunkelblauer Farbe (Berliner-Blau). Anschließend wird mit Aqua destillata gespült und mit einer Kernechtrot-Aluminiumsulfatlösung gegengefärbt.
Im Präparat stellen sich dadurch die Eisenablagerungen (z.B. Hämosiderin) blau dar, wohingegen andere Zellbestandteile rot gefärbt sind.
Anwendung
Die Berliner-Blau-Färbung wird insbesondere zum Nachweis von Ringsideroblasten, beispielsweise im Rahmen eines myelodysplastischen Syndroms (MDS), angewandt.