Coxa saltans
Synonym: Schnappende Hüfte
Englisch: snapping hip syndrome, snapping hip phenomenon, coxa saltans, dancer's hip
Definition
Die Coxa saltans ist eine orthopädisches Syndrom, bei dem es zu einem hörbaren "Springen" bei bestimmten Hüftbewegungen kommt.
Epidemiologie
Es handelt sich um eine seltene Erkrankung, die im mittleren Lebensalter auftritt.
Ätiopathogenese
Manchmal wird die Erkrankung durch eine Verletzung oder auch durch Überlastung ausgelöst. Häufig jedoch bleibt die Ursache der Coxa saltans ungeklärt.
Meist wird das Geräusch ausgelöst, wenn der Tractus iliotibialis über den Trochanter major gleitet. Dies tritt in der Regel im Rahmen eines proximalen Tractus-iliotibialis-Syndroms auf, bei dem es aber nicht immer zu einem hörbaren Geräusch kommen muss.
Seltenere Pathomechanismen sind:
- Sehne des Musculus iliopsoas gleitet über der Eminentia iliopubica
- Ligamentum iliofemorale gleitet über den Hüftkopf
- Sehne des Caput longum des Musculus biceps femoris gleitet über das Tuber ischiadicum
- Musculus gluteus maximus gleitet über den Trochanter major
- intraartikuläre Ursachen: synoviale Chondromatose, freie Gelenkkörper, Labrumläsionen, osteochondrale Frakturen, transiente Subluxationen des Hüftkopfs
Klinik
Die betroffenen Patienten berichten meist über ein schmerzhaftes Springen im Bereich des Trochanter major am Hüftgelenk. Es tritt bei Extension und Flexion des Hüftgelenks, manchmal auch beim normalen Gehen, auf.
Diagnostik
Untersuchung
Im Rahmen der klinischen Untersuchung ist das Springen beim Gehen häufig tastbar, manchmal auch hörbar. In Rückenlage des Patienten führen die Flexion und die Extension des Hüftgelenks in Adduktionsstellung zu den typischen Beschwerden.
Eine begleitende Synovialitis der Bursa subcutanea trochanterica ist möglich und kann zu einer Schwellung im Bereich des Hüftgelenks führen.
Bildgebung
Häufig zeigt sich im Röntgenbild kein pathologischer Befund. Infolge früherer Verletzung sind knöcherne Ausziehungen möglich.
Auch die MRT des Hüftgelenks ist in der Regel unauffällig. In Einzelfällen finden sich vermehrtes fibrovaskuläres Reizgewebe, eine Bursitis trochanterica oder eine chronische Sehnenverdickung. Labrumläsionen und paralabrale Ganglien müssen ausgeschlossen werden.
Therapie
Konservativ
Zur konservativen Therapie gehören physiotherapeutische Maßnahmen und Dehnübungen. Bei persistierenden Schmerzen und/oder Entzündungen können NSAR lokal und oral eingesetzt werden, in einigen Fällen werden Glukokortikoide in die Bursa trochanterica gespritzt.
Operativ
Bei persistierenden Beschwerden kann der Tractus iliotibialis operativ am Trochanter major festgenäht werden.
um diese Funktion zu nutzen.