Schlüsselgriff
Synonym: lateraler Spitzgriff
Englisch: key pinch grip
Definition
Der Schlüsselgriff ist der feste Griff eines Gegenstandes zwischen der Daumenbeere und der radialen Seite des Zeigefingermittelglieds. Typischerweise dient er der Fixierung ein Schlüssels beim Öffnen eines Türschlosses.
Hintergrund
Durch den Schlüsselgriff lässt sich orientierend die Funktion der Daumenmuskulatur, der Daumengelenke und der Fingersensibilität überprüfen. Dazu fordert der Untersucher den Patienten zum Beispiel dazu auf, ein Blatt Papier im Schlüsselgriff festzuhalten. Gelingt es dem Patienten nicht, das Blatt gegen den Zug des Untersuchers zu fixieren, liegt eine Störung in einer der beteiligten Komponenten vor.
Beurteilung
Störungen oder Einschränkungen im Schlüsselgriff können auf verschiedene pathologische Zustände hinweisen:
- Paresen: Ein Lähmung des Musculus adductor pollicis durch Ausfall des Nervus ulnaris führt dazu, dass der Patient kompensatorisch das Endgelenk des Daumens unter Einsatz des Musculus flexor pollicis longus beugt (Froment-Zeichen).
- Sensibilitätsausfälle: Sensibilitätsstörungen können die Fähigkeit zum sicheren Halten eines Objekts im Fingergriff beeinträchtigen. Dies kann z.B. durch eine Schädigung des Nervus medianus oder des Nervus radialis verursacht werden.
- Rhizarthrose: Eine häufige Ursache für Funktionsstörungen im Schlüsselgriff ist die Arthrose des Daumensattelgelenks. Patienten haben dann oft eine verminderte Kraftentwicklung im Schlüsselgriff.
Literatur
- Goehtz F. Motorische Funktionstests an der Hand. In: Buckup J, Hoffmann R, Hrsg. Klinische Tests an Knochen, Gelenken und Muskeln. 6., überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Thieme; 2018
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