SIEA-Flap
Synonym: oberflächlicher inferiorer epigastrischer Perforatorlappen
Englisch: superficial inferior epigastric artery flap
Definition
SIEA-Flap ist eine Lappenplastik, die meist zur sekundären Brustrekonstruktion nach Ablatio mammae zum Einsatz kommt. Bei diesem rekonstruktiven Eingriff wird ausschließlich autologes Gewebe zur Wiederherstellung der Brust verwendet.
Nomenklatur
Die Arteria epigastrica superficialis ist ein 1-3 cm unterhalb des Leistenbandes erfolgender Abgang der Arteria femoralis. Sie wird in der angelsächsischen Nomenklatur als "superficial inferior epigastric artery" bezeichnet.
Die Arteria epigastrica inferior ("inferior epigastric artery") ist ein am Leistenband abgehender Gefäßast der Arteria iliaca externa. Man nennt sie im Englischen auch "deep inferior epigastric artery".
Vorgehen
Vor der Operation werden die Blutgefäße mithilfe der Dopplersonografie aufgesucht und markiert. Wie beim DIEP-Flap werden am Unterbauch zwei transversale Schnitte gesetzt, die jeweils auf die Spina iliaca anterior superior zulaufen. Der kaudale Schnitt läuft suprapubisch und entspricht von Schnittführung einer Sectio caesarea. Der kraniale Schnitt wird leicht bogenförmig oberhalb des Nabels ausgeführt.
Die oberflächlichen epigastrischen Blutgefäße (Arteria und Vena epigastrica superficialis) werden frei präpariert. Ihr Gefäßkaliber ist kleiner als der der tiefen epigastrischen Perforatorgefäße. Sie sind nicht in allen Fällen ausreichend kalibriert, so dass in manchen Fällen intraoperativ auf einen DIEP-Flap ausgewichen werden muss. Bei Patientinnen mit Zustand nach Sectio caesarea sind sie meist nicht auffindbar.
Haut und Unterbauchfettgewebe werden nach erfolgreicher Präparation gehoben und als Lappen in die Brustregion verlagert. Hier werden die Gefäße anschließend mikrochirurgisch reanastomisiert. Als Anschlussgefäße nutzt man meist die Arteria und Vena thoracica interna.
Vorteile
- kein körperfremdes Material, keine Gefahr einer Kapselfibrose
- keine Bauchdeckenschwäche wie beim TRAM, da kein Muskelgewebe gehoben wird
- keine Verletzung der Rektusscheide (vs. DIEP-Flap)
- weniger postoperative Schmerzen
Nachteile
- kleinere Perforatorgefäße, daher größerer operativer Aufwand
- ausgedehnte Wundfläche
- Narbe läuft quer über den Bauch
um diese Funktion zu nutzen.