Romiplostim
Handelsname: Nplate®
Englisch: romiplostim
Definition
Romiplostim ist ein als Arzneimittel verwendeter Thrombopoietin-Rezeptor-Agonist, der in der pharmakologischen Therapie der Immunthrombozytopenie (ITP) eingesetzt wird. Dabei ist Romiplostim der erste thrombopoetische Wirkstoff, der als Arzneistoff in Europa zugelassen wurde.
Chemie
Romiplostim besitzt die chemische Summenformel:
- C2634H4086N722O790S18
Romiplostim besteht aus einer aus 269 Aminosäuren langen Proteinkette.
Anwendungsgebiete
Das wichtigste Anwendungsgebiet sind erwachsene Patienten nach einer Splenektomie, die an einer chronischen Immunthrombozytopenie (ITP) leiden und gegenüber anderen Therapien (zum Beispiel mit Immunglobulinen oder Kortikosteroiden) resistent sind. Romiplostim kann auch in Betracht kommen, wenn eine Splenektomie für einen Patienten nicht in Betracht kommt. Bei Patienten mit einer ITP, zeigten zahlreiche klinische Studien, dass eine Behandlung mit Romiplostim zu einer dosisabhängigen Erhöhung der Thrombozytenzahl führt.
Wirkungsmechanismus
Das Romiplostim ist ein Fc-Peptid-Fusionsprotein („Peptibody“). In dieser Funktion steigert es über den Thrombopoietin-Rezeptor, die Produktion von Thrombozyten.
Art der Anwendung
Während der gesamten Zeit der Applikation, sollte eine Überwachung durch einen hämatologisch geschulten Arzt erfolgen. Aus dem Romiplostim-Pulver wird eine Injektionslösung hergestellt, die dem Patienten anschließend subkutan verabreicht wird. Dies sollte einmal wöchentlich geschehen.
Nebenwirkungen
Kontraindikation
Eine Behandlung mit dem Wirkstoff Romiplostim sollte unterbleiben, wenn bei dem Patienten eine bekannte Unverträglichkeit bzw. Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff, gegen einen der sonstigen Bestandteile oder gegen aus E. coli stammende Proteine besteht.
Wegen der Gefahr einer Pfortaderthrombose sollte ebenfalls auf eine Therapie mit Romiplostim verzichtet werden, wenn der Patient unter einer Leberfunktionsstörung jeglicher Art leidet. Während der Schwangerschaft sollte Romiplostim aufgrund der Gefahr des Übertritts in die Muttermilch unbedingt vermieden werden.
Orphan-Arzneimittel
Obwohl eine Zulassung in den USA erst im Jahr 2008 und in der EU erst im Februar 2009 erfolgte, erhielt das Romiplostim bereits 2005 den Titel eines Orphan-Arzneimittels.
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