Rolando-Fraktur
nach Luigi Rolando (1773–1831), italienischer Anatom
Englisch: Rolando’s fracture
Definition
Bei der Rolando-Fraktur handelt es sich um eine intraartikuläre, basisnahe, Y- oder T-förmige 3-Fragment-Fraktur des Os metacarpale I mit Subluxation im Daumensattelgelenk. Sie zählt somit zu den Mittelhand- und Gelenkfrakturen.
Ätiologie
Der Mechanismus der Rolando-Fraktur ist (ähnlich der Bennett-Fraktur) zumeist eine axiale direkte oder indirekte Gewalteinwirkung auf den adduzierten Daumen, z.B. bei Sturz auf die Hand.
Durch den Zug des Musculus abductor pollicis longus wird der distale Teil des Os metacarpale I nach proximal luxiert.
Klinik
Die Patienten leiden unter Druckschmerzhaftigkeit und Schmerzen bei Bewegung. Sichtbar ist eine Schwellung und eine (auch tastbare) Deformierung des Gelenks.
Komplikationen
- Rotationsfehler
- Bildung einer Pseudarthrose mit Kontraktur dieses Gelenks oder in der Nähe liegender Gelenke.
- Verkürzung, Achsenknick
Diagnose
- Anamnese
- Klinische Untersuchung: Das Fragment ist durch den Muskelzug des Musculus abductor pollicis longus meist nach proximal und palmar bzw. radial disloziert.
- Röntgen der Hand in 2 Ebenen
Therapie
Diese Fraktur stellt eine obligate OP-Indikation dar: Man bringt eine kleine Zugschraube, eine Miniplatte oder einen Kirschnerdraht ein. Im Gegensatz zur Winterstein-Fraktur ist häufig in der postoperativen Behandlung eine Ruhigstellung im Gips oder in der Daumenschiene erforderlich.
siehe auch: Bennett-Fraktur, Winterstein-Fraktur
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