Reproxalap

RASP sind reaktive Aldehydmoleküle wie Acrolein, Malondialdehyd und 4-Hydroxynonenal, die kovalent an Thiol- und Aminrückstände von Proteinen binden. Durch die T-Zell-vermittelte Freisetzung von Zytokinen lösen sie eine Entzündungsreaktion aus. Hierbei wird z.B. der NF-kB-Signalweg aktiviert. Eine Hochregulierung von RASP wird u.a. mit der systemischen und okulären allergischen Reaktion in Verbindung gebracht.

Darüber hinaus kommen physiologische RASP-Formen wie Retinaldehyd und Pyridoxal vor. Zum Beispiel durch Chaperone ist deren Aktivität und Reaktion mit anderen Molekülen jedoch stark eingeschränkt.

Reproxalap bindet kovalent an RASP und hemmt dadurch die nachgeschaltete Entzündungskaskade. RASP-Reproxalap-Addukte sind nicht-reaktiv und werden anschließend abgebaut.

Bisher (2024) liegen nur wenig Daten zu den Nebenwirkungen von Reproxalap vor. In klinischen Studien trat nach der Applikation des Wirkstoffs sehr häufig eine Reizung des Auges auf. Auswirkungen auf die Sehschärfe und den Augeninnendruck wurden bisher noch nicht festgestellt.

Ein erster Zulassungsversuch in den USA durch die FDA blieb im November 2023 wegen mangelndem Wirksamkeitsnachweis erfolglos. Neue klinische Studien sollen nun die Wirksamkeit belegen.

• Cavanagh et al. Reproxalap Activity and Estimation of Clinically Relevant Thresholds for Ocular Itching and Redness in a Randomized Allergic Conjunctivitis Field Trial. Ophthalmology and Therapy. 11:1449-1461. 2022
• Gelbe Liste – Zulassung: RASP-Inhibitor – FDA noch nicht überzeugt, abgerufen am 18.03.2024
• Aldeyra – RASP Inhibition, abgerufen am 18.03.2024
• Starr et al. The Phase 3 INVIGORATE Trial of Reproxalap in Patients with Seasonal Allergic Conjunctivitis. Clin Ophthalmol. 17:3867-3875. 2023