Reinhold-Syndrom
nach dem deutschen Arzt Heinrich Reinhold (1862–1927)
Synonym: hemimedulläres Syndrom
Englisch: hemimedullary syndrome, hemimedullary Syndrome of Reinhold
Definition
Das Reinhold-Syndrom entsteht durch den Verschluss der Arteria vertebralis vor der Abgangsstelle der Arteria cerebelli inferior posterior und ihrer anterioren Spinalarterienäste (Arteria spinalis anterior). Diese Blockade führt zu einem simultanen lateralen und medialen medullären Infarkt.
Klinik
Die Symptomatik umfasst alle Charakteristika des Wallenberg- und Déjérine-Spiller-Syndroms. Hierzu zählen u.a.:
- Horner-Syndrom (Schädigung sympathischer Afferenzen)
- Hemiataxie
- Gaumensegelparese
- Dysphonie
- Dysarthrie
- ipsilateralen Ausfall des Nervus hypoglossus (Nervus XII)
- Zungenlähmung
- kontralateraler Hypästhesie und Hemiparese
Diagnostik
Die Diagnose erfolgt anhand der Darstellung der medullären Infarkte mittels MRT. In der CT-Angiographie ist zudem der Gefäßverschluss der Arteria vertebralis detektierbar.
Quellen
- Reinhold H., Beiträge zur Pathologie der acuten Erweichungen des Pons und der Oblongata, Zeitschrift für Neurologie, 1894
- Kesav et al., Teaching NeuroImage: Reinhold Hemimedullary Syndrome, Neurology, 2023
Fachgebiete:
Neurologie
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