Hausratte
Englisch: house rat
Definition
Die Hausratte, zoologisch auch Rattus rattus, ist eine Art der Gattung Rattus und gehört zur Unterfamilie der Altweltmäuse (Murinae).
Biologie
Hausratten haben einen schlanken, langgestreckten Körper. Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt etwa 15 bis 22 cm. Der unbehaarte Schwanz ist in der Regel länger als der Körper. Ihr Gewicht liegt meist zwischen 100 und 230 g. Typisch sind die spitze Schnauze sowie – im Vergleich zur Wanderratte – größere Augen und Ohren. Das Fell variiert je nach Unterart: Es kann grauschwarz sein (rattus), braungrau mit grauem Bauchfell (Dachratte) oder braungrau mit weißer Unterseite (Fruchtratte).
Hausratten sind nachtaktive Allesfresser (Omnivoren). Ihre Sinnesleistungen – insbesondere Geruchs- und Gehörsinn – sind stark ausgeprägt.
Verbreitung
Hausratten sind weltweit verbreitet und halten sich bevorzugt in der Nähe menschlicher Siedlungen auf. Im Gegensatz zur Wanderratte bevorzugen sie warme, trockene und erhöhte Lebensräume, etwa Dachböden oder Lagerräume.
Medizinische Bedeutung
Hausratten spielen eine bedeutende Rolle als Überträger verschiedener Infektionskrankheiten (Zoonosen). Zu den wichtigsten zählen die Beulenpest (über Flöhe als Vektoren), Salmonellose, Trichinose, Typhus, Rattenbissfieber sowie weitere bakteriell oder viral bedingte Erkrankungen. Die Übertragung erfolgt meist über Kontakt mit Ausscheidungen, Bisse oder durch Ektoparasiten wie Flöhe.
In der heutigen medizinischen Forschung wird die Hausratte – im Gegensatz zur Wanderratte (Rattus norvegicus) – nur noch selten als Versuchstier verwendet. Historisch fand sie jedoch in der Toxikologie und anderen Bereichen der biomedizinischen Forschung Anwendung.
Quellen
- Pestworld – Roof Rats, abgerufen am 09.04.2025
- Schädlingskunde – Hausratte - Rattus rattus, abgerufen am 09.04.2025