Rückstichnaht nach Donati und McMillen
nach dem italienischen Chirurgen Mario Donati (1879-1946)
Synonym: vertikale Rückstichnaht, vertikale U-Naht nach Donati und McMillen
Definition
Bei der Rückstichnaht nach Donati und McMillen handelt es sich um eine Modifikation der ursprünglichen Einzelknopfnaht. Sie besteht aus insgesamt vier Stichen (2 Einstiche und 2 Ausstiche), die Kutis wird insgesamt viermal penetriert.
Eigenschaften
Vorteile der Donati-Naht
- Bei exakter und symmetrischer Stichführung bietet die Donati-Naht eine exzellente Adaptation der Wundränder. Diese können durch den horizontal verlaufenden Rückstich ideal aneinander angepasst und die Wunde stufenlos verschlossen werden.
- Weiterhin zählt die Rückstichnaht nach Donati als ein sehr fester Wundverschluss. Sie ist im Punkt Festigkeit der Allgöwer-Naht überlegen.
Nachteile der Donati-Naht
- Aufgrund der Tatsache, dass die Donati-Naht insgesamt viermal die Hautoberfläche penetriert und somit vier Ein-und Ausstichlöcher benötigt, kann das kosmetische Ergebnis bei zu dickem Nahtmaterial nicht zufriedenstellend sein. Diese können nach Entfernung der Fäden als kleine, weiße, narbige Punkte zurückbleiben.
Einsatz der Donati-Naht
Die Donati-Naht wird bei Wunden an Orten eingesetzt, welche aufgrund ihrer anatomischen Lage besonders stark Zug- und Scherkräften ausgesetzt sind. Dies ist besonders in der Nähe von Gelenken, am Rücken und am Abdomen sowie in Notfallsituationen der Fall. Aufgrund der 4 Stichkanäle sollte die Donati-Naht im Gesichtsbereich vermieden werden.
Durchführung
In der Regel sollte man zunächst auf sich zunähen, sofern die Situation und Lage des Patienten bzw. der Wunde dies erlauben. Wie bei allen anderen Nahttechniken gilt es folgende Grundsätze zu beachten:
- Der Einstich sollte senkrecht zur Hautoberfläche erfolgen
- Die Nadel wird entlang ihrer Krümmung durch den Einstich durchgedreht und nicht durchgezogen.
- Eine Hohlraumbildung in der Wunde sollte vermieden werden.
- Die Wundadaptation sollte symmetrisch erfolgen. Die Abstände zwischen den wundfernen Stichen einer Naht sollten den Abständen dieser zwischen zwei Nähten entsprechen, sodass vier wundferne Einstiche ein Quadrat bilden.
- Die Ligatur mit dem Knoten sollte zum einen nicht zu fest erfolgen, da sich hierbei durch Ischämien der Haut lokale Wundnekrosen bilden können, zum anderen jedoch feste genug, um die Wunde suffizient zu verschließen.
Erster Stich (1. Einstich und 1. Ausstich)
Der erste Stich erfolgt mit in Vorhandposition eingespannter Nadel als wundferner Stich durch die Kutis und Subkutis. Je nach Wundgröße und Größe bzw. Krümmung der Nadel kann entweder in der Tiefe der Wunde ausgestochen und die Nadel neu armiert, oder in einem Zug durchgestochen und auf der anderen Wundseite, ebenfalls wundfern, ausgestochen werden.
Rückstich (2. Einstich und 2. Ausstich)
Zum Rückstich wird die Nadel in Rückhandposition in den Nadelhalter eingespannt. Der Einstich erfolgt wundnah, liegt also idealerweise genau zwischen dem ersten Ausstich und dem Wundrand. Der Stich durchdringt nun ausschließlich die Kutis (oder liegt, sofern die Kutis zu dünn ist, knapp darunter), die Nadel wird nicht mehr in die Subkutis geführt. Grundsätzlich gilt: je näher der Stich an der Epidermis erfolgt, desto exakter ist die Wundadaptation. Wie bei dem ersten Stich kann hier ebenfalls in der Mitte ausgestochen und die Nadel neu gefasst werden. Anschließend wird in den ipsilateralen Schnittrand gestochen und in der Oberhaut, idealerweise zwischen dem ersten Einstich und dem Wundrand, ausgestochen. Nach dem zweiten Ausstich (vierter Stich insgesamt) kann die Wunde mit dem Nadelhalter (Maschinenknoten) oder mit der Hand (Einhandknoten, Zweihandknoten) adaptiert und verschlossen werden.
Weblinks
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