Protein A
Definition
Protein A ist ein 42 kDa schweres Protein, das als Virulenzfaktor in der Zellwand von Staphylococcus aureus vorkommt. Aufgrund seiner Eigenschaften wird rekombinantes Protein A auch in der Biotechnologie eingesetzt.
Hintergrund
Protein A ist in der Lage, den Fc-Teil von Antikörpern zu binden, wodurch es die Virulenz der Erreger steigert. Diese Bindung an den Fc-Teil wird auch in der Biotechnologie genutzt. Besonders große Affinität besitzt Protein A gegenüber humanem IgG1, IgG2 und IgG4.
Rolle in der Pathogenese
Als Oberflächenprotein von Staphylococcus aureus bindet Protein A die konstante Fc-Region anstatt der variablen Antigenbindungsstelle der Antikörper. Der Vorteil für das Bakterium ist, dass es dadurch weitgehend vor der Opsonierung durch Antikörper geschützt ist. Dadurch werden die Erreger seltener von Makrophagen phagozytiert oder durch das Komplementsystem über den klassischen Aktivierungsweg lysiert.
Anwendung in der Biotechnologie
Auf Grund seiner Eigenschaft, Antikörper binden zu können, ohne dabei deren Antigenbindung zu behindern, gibt es für Protein A viele Anwendungsmöglichkeiten:
- Es wird bei der industriellen Aufreinigung von monoklonalen Antikörpern aus Hybridomzellen eingesetzt.
- Bei der Immunogoldmarkierung wird es mit kolloidalem Gold gekoppelt, wodurch vorher mit dem Antikörper markierte Strukturen unter dem Elektronenmikroskop sichtbar gemacht werden können.
- Es vermittelt bei der Immunpräzipitation die Bindung eines monoklonalen Antikörpers an quervernetzte Agarosekugeln, wodurch ein bestimmtes Protein aufgereinigt werden kann.
Das für biotechnologische Zwecke verwendete Protein A wird von genetisch modifizierten Escherichia coli synthetisiert. Neben Protein A werden auch Protein G und Protein A/G eingesetzt.
Labordiagnostik
Im mikrobiologischen Labor wird der Nachweis Protein A - ähnlich wie die Koagulase-Reaktion - benutzt, um Bakterienkulturen als Staphylococcus aureus zu identifizieren.
um diese Funktion zu nutzen.