Prohibitin
Definition
Genetik
Prohibitin wird auf Chromosom 17 an Genlokus 17q21.33 kodiert. Das Gen ist evolutionsbiologisch hoch konserviert.
Einteilung
Man unterscheidet zwei Formen von Prohibitin:
- Prohibitin 1 (PHB1, früher BAP32)
- Prohibtin 2 (PHB2, früher BAP37)
Biochemie
PHB1 und PHB2 werden an der inneren Mitochondrienmembran zu ringförmigen Strukturen aus etwa 16 bis 20 Monomeren zusammengesetzt.
Funktion
Über die genaue physiologische Funktion von Prohibitin wird noch spekuliert. Es könnte als Chaperon für Proteine der Atmungskette dienen oder ein Strukturprotein sein, dass die Morphogenese der Cristae und die funktionelle Integrität der Mitochondrien sichert.[1] Bei Säugetieren wird es auch im Zellkern verortet, wo es durch Interaktion mit Transkriptionsfaktoren und Kernrezeptoren die Aktivität bestimmter Zellstoffwechselprozesse sowie die Zellproliferation beeinflussen soll.
Klinik
Prohibitin 1 hat eine Bedeutung als Virusrezeptor, wobei die genauen pathogenetischen Mechanismen zur Zeit (2020) noch nicht geklärt sind. U.a. wurde es als mögliche Zielstruktur des Chikungunya-Virus (CHIKV) und des Dengue-Virus 2 (DENV-2) identifiziert. Möglicherweise spielt es auch beim SARS-Coronavirus 2 (SARS-CoV-2) ein Rolle.
Mutationen im PHB-Gen werden mit dem Auftreten von Mammakarzinomen sowie mit hämatologischen Tumoren in Verbindung gebracht.
Quellen
- ↑ Carsten Merkwirth, Thomas Langer: Prohibitin function within mitochondria: Essential roles for cell proliferation and cristae morphogenesis Biochimica et Biophysica Acta (BBA) - Molecular Cell Research Volume 1793, Issue 1, January 2009, Pages 27-32
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