Posttraumatische Enzephalomalazie
Englisch: posttraumatic encephalomalacia
Definition
Eine posttraumatische Enzephalomalazie ist eine Gehirnerweichung (Enzephalomalazie) aufgrund einer Kolliquationsnekrose als chronische Folge eines Schädel-Hirn-Traumas (SHT).
Lokalisation
Posttraumatische Enzephalomalazien entstehen meist in Bereichen vorheriger kortikaler Kontusionsblutungen, d.h. in den anteroinferioren Frontal- und den anterioren Temporallappen.
Diagnostik
Eine Enzephalomalazie erscheint in der Computertomographie (CT) hypodens. In der Magnetresonanztomographie sind die Bereiche T1w-hypointens und T2w- und FLAIR-hyperintens. Perifokale hämorrhagische Residuen sind in der T2*-Sequenz erkennbar. Nach traumatischer Subarachnoidalblutung (tSAB) kann eine oberflächliche Siderose als hypointense Linie entlang der Pia mater beobachtet werden.
Moderate bis schwere SHTs führen zu einem Volumenverlust der grauen und weißen Substanz i.S. einer generalisierten, häufig auch zerebellär betonten Hirnatrophie. Neurokognitive Einschränkungen sind die Folge. Subtilere Fälle regionaler oder globaler Atrophie können in quantitativen MR-Untersuchungen (qMRT) festgestellt werden. Weiterhin können Residuen eines Schädel-Hirn-Traumas mit besonderen bildgebenden Verfahren diagnostiziert werden:
- MR-Spektroskopie: reduzierte Neurometabolite, v.a. N-Acetylaspartat (NAA)
- FDG-PET: fokale oder ausgedehnte Areale mit vermindertem Glukosemetabolismus
- Diffusions-Tensor-Bildgebung (DTI): niedrige fraktionelle Anisotropie (FA) und hoher ADC-Wert im Corpus callosum, bei einigen Patienten mit anhaltenden kognitiven Einschränkungen.
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