Piriformis-Syndrom
Englisch: piriformis syndrome
Definition
Als Piriformis-Syndrom bezeichnet man ein Engpasssyndrom des Nervus ischiadicus im Bereich des Foramen infrapiriforme.
Hintergrund
Das Piriformis-Syndrom wurde 1947 von Robinson eingeführt und ist bis heute ein kontroverses Thema in der Neurologie. Bis heute (2015) existieren unterschiedliche Auffassungen bezüglich Definition, Pathomechanismen und Therapie des Piriformis-Syndroms.
Epidemiologie
Da verschiedene Auffassungen bezüglich der Definition existieren und das diagnostische Vorgehen unterschiedlich ist, ist es schwierig Aussagen bezüglich der Epidemiologie zu treffen. Jedoch wird vermutet, dass das Piriformis-Syndrom bei Frauen 6-mal häufiger auftritt als bei Männern.
Ursachen
Die Ursache des Piriformis-Syndroms ist eine Kompression des Nervus ischiadicus durch den Musculus piriformis. Mögliche Ursachen sind u.a.:
- Trauma im Bereich der Regio glutealis
- heftige Bewegung
- falsche Körperhaltung
- langes einseitiges Sitzen
Symptome
Als Hauptsymptom gelten starke Schmerzen im Gesäß, welche in den dorsalen Oberschenkel und sogar bis zum Knie hin ausstrahlen können. Vor allem Drehbewegungen (z.B. das Umdrehen im Bett oder das Übereinanderschlagen der Beine) sind für die Betroffenen besonders schmerzhaft. Sensibilitätsstörungen in den Beinen oder Schmerzen in der Lendenregion sind auch möglich.
Differentialdiagnosen
- Nervenwurzelreizung des Nervus ischiadicus
- Bandscheibenvorfall
Therapie
- Massagen
- Triggerpunktbehandlung
- Bewegungstherapie
- Dehnübungen
Literatur
- "Läsionen peripherer Nerven und radikuläre Syndrome" - Hermann Müller et al., Thieme-Verlag, 10. Auflage
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