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Musculus piriformis

von lateinisch: piriformis - birnenförmig
Englisch: piriformis muscle, piriform muscle

1. Definition

Der Musculus piriformis ist ein platter, pyramidal bis birnenförmig geformter Skelettmuskel, der zur tiefen Gruppe der Hüftmuskulatur gehört.

2. Verlauf

2.1. Ursprung

Ursprungsfläche des Musculus piriformis ist die Facies pelvica des Os sacrum, wo er fleischig vom Knochen zwischen den Foramina sacralia anteriora I-IV entspringt. Weitere Faserzüge entstammen vom oberen Rand der Incisura ischiadica major sowie vom Ligamentum sacrotuberale und der Gelenkkapsel der Articulatio sacroiliaca.

2.2. Ansatz

Der Musculus piriformis verläuft durch das Foramen ischiadicum majus, welches er in ein oberes Foramen suprapiriforme und ein unteres Foramen infrapiriforme unterteilt. Sein Ansatz liegt am Apex des Trochanter major des Femur. Zwischen dem Trochanter major und der Ansatzsehne des Muskels ist eine Bursa musculi piriformis eingelagert.

Die Ansatzsehne vereinigt sich vor ihrer Insertion im Knochen oft mit den Sehnen des Musculus gemellus superior, des Musculus gemellus inferior und des Musculus obturator internus. Der gemeinsame Ansatz ist dann die Fossa trochanterica des Femurs.

3. Topographie

Der Muskel wird vom Musculus glutaeus maximus überdeckt. Auf dem Muskel bildet sich der Plexus sacralis.

4. Innervation

Die Innervation des Musculus piriformis erfolgt durch direkte Äste des Plexus sacralis (L5-S2) oder den Nervus ischiadicus.

5. Gefäßversorgung

An der arteriellen Versorgung sind die Arteria glutea inferior, die Arteria glutea superior und die Arteria sacralis lateralis beteiligt. Der venöse Abfluss erfolgt über die gleichnamigen Begleitvenen, z.B. die Vena glutea inferior.

6. Funktion

Die Kontraktion des Musculus piriformis bewirkt aus der Normalstellung heraus eine Außenrotation im Hüftgelenk. Zudem unterstützt der Muskel die Abduktion und Retroversion des Oberschenkels.

Bei fixiertem Bein dreht der Musculus piriformis das Becken so, dass das Becken auf der Gegenseite nach hinten bewegt wird (Flexor). Ab einer Flexion von etwa 80° im Hüftgelenk wird der Musculus piriformis zum Innenrotator.

7. Varietät

Durch den Nervus ischiadicus oder andere Äste des Plexus sacralis kann der Muskel in mehrere Anteile aufgespalten sein. In manchen Fällen wurde ein teilweises oder gar ganzes Fehlen beobachtet.

8. Klinik

Die Irritation des Nervus ischiadicus durch den Musculus piriformis bezeichnet man als Piriformis-Syndrom.

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