Phallotoxin
Englisch: phallotoxin
Definition
Phallotoxine sind zyklische Peptidtoxine des grünen Knollenblätterpilzes (Amanita phalloides). Sie kommen auch im kegelhütigen Knollenblätterpilz (Amanita virosa) und im Frühlingsknollenblätterpilz (Amanita verna) vor.
Hintergrund
Meist sind Phallotoxine wasserlösliche, amorphe Feststoffe. Ein Phallotoxin besteht aus mindestens 7 bizyklischen Heptapeptiden. Besonders hervorzuheben ist ihre starke Giftwirkung, die auch nach Trocknen und Kochen erhalten bleibt.
Ein Knollenblätterpilz enthält hauptsächlich 2 Toxingruppen:
- Phallotoxine (Phalloidin, Phalloin, Phallacidin, Phallin B und Phallisin)
- und Amatoxine (Amanitin)
Von klinischer Bedeutung ist vor allem das Phalloidin, da die anderen Phallotoxine in nur sehr geringen Mengen vorkommen und nur wenig wirksam sind. Phallotoxine verursachen eine irreversible Leberschädigung durch Inhibition der Glykogenolyse, Gluconeogenese und Plasmaproteinsynthese.
Symptome
Phallotoxine werden im Darmtrakt eher schlecht resorbiert. Die Symptome einer Vergiftung machen sich erst 8 bis 10 Stunden nach Einnahme bemerkbar. Zu ihnen zählen: Übelkeit, Erbrechen, Körperschmerzen und wässrige Durchfälle.
Nach intravenöser Applikation von Phallotoxinen kommt es zu einem raschen Wirkungseintritt bei bereits sehr geringer Toxinkonzentration. Dies ist auf eine Hemmung der intrazellulären Aktinfilamente (Depolymerisierung des F-Aktins) zurückzuführen. Die Bewegungsabläufe der Zellorganellen und die Zellbewegung funktionieren dadurch nicht mehr.
Antidot
Silibinin (Wirkstoff aus der Mariendistel) wird als Antidot eingesetzt.
um diese Funktion zu nutzen.