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Pellagra

Synonyme: Niazinmangel, Niacinmangel
Englisch: pellagra

1. Definition

Die Pellagra ist eine Hypovitaminose, die meist in Folge einer Mangelernährung auftritt. Die Betroffenen leiden unter einem Niacinmangel (Vitamin B3), der sich u.a. durch eine Dermatitis und Diarrhö äußert.

2. Epidemiologie

Pellagra tritt vor allem in Afrika, Südosteuropa und den USA bei Populationen auf, die sich vorwiegend von Mais ernähren. In Zentralamerika stellt Mais zwar ebenfalls ein Hauptnahrungsmittel dar, jedoch wird das Niacin durch die Behandlung der Maiskörner mit Kalkwasser verfügbar gemacht.

3. Ätiologie

3.1. Mangelernährung

Die Pellagra kann bei einer einseitigen Ernährung mit Mais- oder Hirseprodukten auftreten, die niacinarm sind oder Niacin in einer Form enthalten, die der Körper nicht verwerten kann. Als Voraussetzung für eine Pellagra muss zusätzlich eine mangelnde Eiweißzufuhr vorliegen, da der Körper in der Lage ist, Niacin aus der Aminosäure Tryptophan zu bilden.

3.2. Karzinoidsyndrom

Pellagra-ähnliche Dermatosen können auch im Rahmen eines Karzinoidsyndroms auftreten.[1] Dies ist durch die massive Synthese von Serotonin aus Tryptophan begründet. Das verbrauchte Tryptophan fehlt dann für die endogene Herstellung von Niacin.

3.3. Hartnup-Krankheit

Eine der Pellagra verwandte Erkrankung ist die Hartnup-Krankheit, bei der es genetisch bedingt zu einer Resorptionsstörung von neutralen Aminosäuren und somit zu pellagra-ähnlichen Symptomen kommt.

3.4. Weitere Auslöser

Weitere Auslöser für einen Niacinmangel sind:

4. Symptome

Typische Symptome sind die "drei D’s":

Zusätzlich können eine Glossitis ("Schwarzzungenkrankheit") und eine Polyneuropathie auftreten.

5. Therapie

Die Therapie erfolgt durch die Gabe von Niacinpräparaten (Niacin oder Nicotinamid), Tryptophan und anderen B-Vitaminpräparaten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt bei Erwachsenen eine Zufuhr zwischen 13 und 18 mg Niacin pro Tag.

Des Weiteren eignet sich eine Ernährung mit Fleisch, Fisch, Leber, Vollkornprodukten oder Milchprodukten sowie die Gabe von Bierhefe, um den Vitaminmangel zu beheben. Unbehandelt kann die Pellagra zum Tode führen.

6. Quellen

  1. Classen, Diehl, Kochsiek (Hrsg.): Innere Medizin. Elsevier 2003. S. 1235

7. Literatur

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