Paukennebenhöhle
Definition
Die Paukennebenhöhlen sind pneumatisierte Knochenabschnitte, die zusammen mit der Paukenhöhle zum Mittelohr gezählt werden. Sie sind insbesondere im Bereich des Processus mastoideus lokalisiert (Cellulae mastoideae).
Anatomie
Epithelbedeckte Schleimhaut wächst postnatal aus der Paukenhöhle in das umgebende Knochengewebe, insbesondere in den Processus mastoideus. Anschließend wird der Knochen resorbiert, sodass mit Schleimhaut ausgekleidete, Luft gefüllte Knochenabschnitte entstehen.
Zu den wichtigsten Paukennebenhöhlen zählen die Cellulae mastoideae, wobei das Antrum mastoideum über den Verbindungskanal (Aditus ad antrum) mit dem oberen Abschnitt der Hinterwand der Paukenhöhle (Paries mastoideus) verbunden ist. Man unterscheidet zwischen kleineren Übergangszellen im Antrum und größeren Terminalzellen ca. 1 cm dahinter, die bis zur Spitze des Fortsatzes reichen. Der Übergang zwischen den beiden Zellenarten liegt an der Grenze zwischen Pars petrosa und Pars squamosa ossis temporalis, an der sogennanten Lamina petrosquamosa (Körner-Septum).
Individuell unterschiedlich kann die Pneumatisierung auch große Teile der Felsenbeinpyramide erfassen.
Klinik
Bakterielle Entzündungen der Paukenhöhle können sich in die Paukennebenhöhlen ausbreiten. Die topographische Nähe zum Sinus sigmoideus und zur mittleren und hinteren Schädelgrube kann anschließend zu Sinusthrombosen, Meningitiden oder Hirnabszessen führen. Weiterhin ist die Ausbreitung auf den Canalis facialis möglicher Auslöser für eine Fazialisparese. Ein Befall der Pyramidenspitze kann eine Begleitmeningitis mit Abduzensparese verursachen (Gradenigo-Syndrom).
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